Stuttgart 21-Gegner halten am 29. September auf dem Schlossplatz in Stuttgart während einer Kundgebung Plakate und Transparente in den Händen. Mehrere tausend Menschen demonstrierten gegen den ungewöhnlich harten Polizeieinsatz. Foto: dpa

Wegen des umstrittenen Polizeieinsatzes gegen Stuttgart-21-Gegner vor rund zwei Jahren droht einem weiteren Polizisten eine Strafe.

Stuttgart - Wegen des umstrittenen Polizeieinsatzes gegen Stuttgart-21-Gegner vor rund zwei Jahren droht einem weiteren Polizisten eine Strafe.

Nach Informationen unserer Zeitung hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht gegen einen Beamten einen Strafbefehl in Höhe von 60 Tagessätzen wegen Körperverletzung beantragt. Er soll am „Schwarzen Donnerstag“ im Schlossgarten zusammen mit anderen Polizisten einen Demonstranten unter einer Plane hervorgezogen und ihm dabei mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der Mann erlitt nach eigenen Angaben leichte Verletzungen und erstattete Anzeige. Der Beamte bestreitet die Tat.

Am Mittwoch war ein Polizist wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt worden, weil er einen Unbeteiligten mit einem Schlagstock traktiert hatte. Ein weiterer Beamter hatte schon Monate zuvor eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro akzeptiert. Er hatte bei dem Einsatz am 30. September 2010 einer Frau grundlos Pfefferspray ins Gesicht gesprüht.

Gegen wie viele Polizisten wegen des Einsatzes im Schlossgarten noch ermittelt wird, konnte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag nicht sagen. Nach früheren Angaben der Behörde drohen allein wegen des Wasserwerfer-Einsatzes noch elf Beamten Strafbefehle.