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Turmfalkenpärchen brütet auf dem Dach des ehemaligen Bahndirektionsgebäudes H7.  

Stuttgart - Erst Juchtenkäfer, dann Fledermäuse - nun Vögel: Turmfalken sollen nach einer Forderung von Tierschützern die Bauarbeiten für das Milliardenbahnprojekt Stuttgart 21 stoppen. Der Naturschutzverband BUND teilte am Donnerstag mit, dass sich ein streng geschütztes Turmfalkenpärchen zum Brüten auf dem Dach des ehemaligen Bahndirektionsgebäudes H7 eingerichtet habe. Auch zwischen Bahnhofsturm und Südflügel seien die geschützten Vögel gesichtet worden und würden dort möglicherweise brüten.

Der Verband forderte Bahn, Eisenbahnbundesamt und Regierungspräsidium auf, „sofort die Abrissarbeiten am H7 und am Südflügel zu stoppen, bis der genaue Sachverhalt geprüft ist“. Wenn nicht, werde der BUND rechtliche Schritte ergreifen.

Turmfalken gelten nach BUND-Angaben als besonders geschützte Art. Deshalb dürften auch ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht beschädigt oder zerstört werden. BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer beklagte: „Die ökologische Baubegleitung von Stuttgart 21 ist einfach eine Farce. Sowohl bei den Untersuchungen im Vorfeld, als auch bei laufenden Arbeiten wird der Arten- und Naturschutz nicht richtig ernst genommen.“ Im Rahmen von S21 soll der Kopfbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut werden.