Auf der S-Bahn zum Flughafen sollen auch Regional- und Fernzüge fahren Foto: Leif Piechowski

Der Landesflughafen soll mit einem neuen Fern- und einem umgebauten S-Bahnhof Anschluss an den überregionalen Bahnverkehr erhalten. Das Stuttgart-21-Teilstück ist umstritten.

Der Landesflughafen soll mit einem neuen Fern- und einem umgebauten S-Bahnhof Anschluss an den überregionalen Bahnverkehr erhalten. Das Stuttgart-21-Teilstück ist umstritten.

Stuttgart - Die Doppelstadt Leinfelden-Echterdingen lehnt die Pläne der Bahn für den beim Projekt Stuttgart 21 vorgesehenen Schienenanschluss des Landesflughafens ab. „Ich sehe fast schon mit Bitterkeit, dass die Bahn hier riskante Lösungen anstrebt, obwohl es bessere geben würde“, sagt OB Roland Klenk (CDU) in Interview mit unserer Zeitung. Durch die Stadt führt die S-Bahn zum Flughafen. Eine bis 2035 befristete Genehmigung des ehemaligen Verkehrsministers Peter Ramsauer (CSU) macht die eigentlich zu enge Strecke für Fern- und Regionalzüge aus Singen nutzbar.

Klenk wird an diesem Montag zum Auftakt der öffentlichen Erörterung der Pläne um 9 Uhr im Messe-Kongresszentrum sprechen. Er argumentiert mit einem Gutachten, das die Pünktlichkeit des S-Bahn- und Nahverkehrs und eine Angebotsausweitung als extrem gefährdet ansieht. Das S-21-Teilstück am Flughafen soll 716 Millionen Euro kosten, der Airport zahlt 359 Millionen.

Der Verband Region Stuttgart (VRS) hatte sich 2012 im Filder-Dialog für eine Verbesserung der Pläne eingesetzt und zehn Millionen Euro angeboten. „Wir stehen jetzt voll hinter der zweitbesten Lösung“, sagt Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU). Der Zug für die bessere Variante sei abgefahren, weil Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) 2012 einen Zuschuss abgelehnt habe. S-Bahn- und Fernverkehr weitgehend getrennt zu halten „würde der Region Aufwendung in der Zukunft ersparen“, so Bopp. Das Thema sei aber „vom Tisch“.

Das Verkehrsministerium und die Nahverkehrsgesellschaft des Landes wollen sich in der elftägigen Erörterung nicht zu Wort melden. Man warte darauf, dass „die Bahn genehmigungsfähige Pläne vorlegt“, sagt ein Sprecher von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).