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Die Bahn informiert in den nächsten Wochen Kommunen auf den Fildern über ihre Pläne für einen neuen Flughafen-Fernbahnhof, den Umbau des bestehenden S-Bahn-Halts und der beim Projekt Stuttgart 21 vorgesehenen Streckenführung von den Stadtteilen Rohr bis Plieningen.

Stuttgart - Die Bahn informiert in den nächsten Wochen Kommunen auf den Fildern über ihre Pläne für einen neuen Flughafen-Fernbahnhof, den Umbau des bestehenden S-Bahn-Halts und der beim Projekt Stuttgart 21 vorgesehenen Streckenführung von den Stadtteilen Rohr bis Plieningen. Den Auftakt macht am heutigen Mittwoch der Bezirksbeirat Möhringen (18 Uhr im Bürgerhaus, Filderbahnplatz 32, Ida-Lapp-Saal).

Die Interessenlage, sagte der bei der Bahn für den Bauabschnitt zuständige Wolfgang Schade am Dienstag, werde sehr unterschiedlich sein. In Plieningen ist parallel zum Streckenbau ein neuer Anschluss an die A 8 und damit eine Teil-Ortsumfahrung geplant, was zusätzlich Ackerflächen kostet. In Rohr muss eine Schneise durch den Wald geschlagen werden. Entlang der bestehenden S-Bahn-Strecke, auf der künftig tagsüber zusätzlich 45 und nachts sieben Züge der Gäubahn fahren sollen, könnte der Lärmschutz ein Thema sein – vor allem in Leinfelden-Echterdingen. Alle vorgeschriebenen Werte würden dort eingehalten, sagte Schade vor dem Technikausschuss des Gemeinderates. Der Bahn-Ingenieur beklagte „17 Monate Zeitverlust durch den Filderdialog“. Trotz der Verspätung rechne man bei Stuttgart 21 für Ende 2021 mit der Inbetriebnahme, betonte Projektsprecher Wolfgang Dietrich. Gegenteilige Meldungen mit Datum 2022 seien falsch.

Ganz erheblich verbessert wird die Technik in der S-Bahn-Station

Die 17 Monate waren ein Punkt, an dem Jochen Stopper (Grüne) einhakte. Für den Verzug sei nicht die von der Bahn akzeptierte Bürgerbeteiligung (drei Monate Dauer), sondern das Unternehmen allein verantwortlich, das seit Jahren „gewaltige Probleme“ mit der Planung habe. Stopper erinnerte daran, dass Mitarbeiter der Bahn die Planung als „Murks“ bezeichnet hätten.

Sie sei inzwischen „völlig überarbeitet“ worden, räumte Schade ein. Der neue Fernbahnhof, der in 27 Metern Tiefe zwischen Messe und Flughafen liegen wird, soll im Katastrophenfall in zwölf Minuten geräumt werden können. 3916 Menschen setzt die Bahn dabei an. Den Reisenden stehen acht Aufzüge zur Verfügung. Zur Rettung dienen zwei Feuerwehraufzüge und zwei Fluchttreppenhäuser. Um die Bahnsteige bis auf 2,50 Meter Höhe rauchfrei zu halten würde eine Hochdruck-Vernebelungsanlage eingebaut, wie sie im Eurotunnel unter dem Ärmelkanal im Einsatz sei. Dem Vernehmen nach ist diese Technik in Deutschland im Prüflauf und hat noch keine Zulassung.

Ganz erheblich verbessert wird die Technik in der S-Bahn-Station. Der Halt soll künftig durch die Verlängerung um 46 Meter und die Absenkung des Bahnsteigs um 20 Zentimeter auch Fernzüge aufnehmen können. Die neuen Entrauchungsanlagen dort sollen die vierfache Kapazität der bisherigen Anlage erhalten.