Die Bahn könnte eine Abfahrt von der A 8 zur Baustelle des Fildertunnels bauen. Ob sie das tut, ist offen Foto: Bahn/Arnim Kilgus

Eine eigene Autobahnabfahrt hat nicht jeder. Die Bahn dürfte sie jetzt zur Belieferung ihrer Baustelle an der A 8 beim Stadtteil Fasanenhof bauen. Die Frage ist allerdings, ob sich das kurze Straßenstück noch rentiert.

Stuttgart - Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) hat den Bau einer zeitlich begrenzten Abfahrt von der Autobahn A 8 zur Baustelle für den Fildertunnel genehmigt. Die Bahn hatte lange auf die zusätzliche Belieferungsstrecke gedrängt und ursprünglich auch eine Auffahrt von der Stuttgart-21-Baustelle auf die A 8 gefordert. Sie war wegen der zahlreichen Verflechtungsstreifen vor dem Echterdinger Ei allerdings laut RP nicht machbar.

Ob die Fahrspur tatsächlich gebaut wird ist nun allerdings offen. Dazu müsse es eine Einigung über die Kostenverteilung mit der Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen des Fildertunnels geben, sagt ein Sprecher des Bahn-Projektbüros. Die Belieferung der Baustelle mit Tunnel-Fertigteilen (Tübbinge) und Materialien für ein Betonwerk war von der Bahn ohne direkten Autobahnanschluss konzipiert worden. Genauso die Abfuhr des Erdaushubs für die beiden 9,5 Kilometer langen Röhren. Auch er läuft über das öffentliche Straßennetz im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost. Insgesamt sind für den Tunnelbau rund 400 000 Lkw-Fahrten nötig, rund 46 000 könnten nach einer früheren Rechnung über die separate Anschlussstelle geführt werden. Nachdem fast ein Viertel der Tunnelstrecke gebaut ist, stellt sich bei der Bahn die Frage, ob der Nutzen der Straße die Kosten aufwiegen kann.

Die Bahn hatte ihre Pläne im Januar 2015 zurückziehen wollen, weil die Stadt eine förmliche Planfeststellung gefordert hatte, die langwierig ist. Das RP wählte aber ein einfacheres Änderungsverfahren.