Die Bohrmaschine für den Tunnelbau steht bereit Foto: Leif Piechowski

Der Fildertunnel wird aus sogenannten Tübbingen zusammengefügt. Das Wort Tübbing leitet sich vom lateinischen Tubus (Röhre) ab.

Der Fildertunnel wird aus sogenannten Tübbingen zusammengefügt. Das Wort Tübbing leitet sich vom lateinischen Tubus (Röhre) ab.

Sieben Tübbinge bilden zusammen einen je zwei Meter langen Tunnelring. Die mit einer Gummidichtung versehenen Stahlbeton-Ringe werden jeweils miteinander verschraubt. Die Toleranzen für die Fertigung der Teile sind minimal. Die Tübbinge dürfen an ihren Kontaktflächen nicht mehr als 0,3 Millimeter von den Maßvorgaben abweichen. Um Kurven bauen zu können, gibt es rechts- und linkskonische Ringe.

Den Auftrag für die insgesamt 53 620 Betonsegmente hat sich im Juli 2013 die Firma Max Bögl aus Bayern gesichert. Sie fertigt im eigenen Werk in Sengenthal in der Oberpfalz und liefert die Teile nach 28 Tagen Trockenzeit mit wöchentlich drei Zügen nach Altbach bei Plochingen. Von dort aus transportieren Tieflader je zwei Segmente an die Baustelle. Dort ist vergleichsweise wenig Platz. Der Vorrat an der Baustelle reicht daher auch nur für wenige Tage.

Die zwei Röhren des Fildertunnels haben aus Richtung Hauptbahnhof gesehen zunächst wegen des zu erwartenden höheren Drucks 60 Zentimeter Wandstärke. Unter Hoffeld verringert sich nach einem 1150 Meter langen Tunnelstück, das konventionell gebaut wird (Abgraben oder Sprengen des Gesteins, Betonschalung), die Wanddicke auf 45 Zentimeter. Entsprechend unterschiedlich ist das Gewicht der Betonteile: zwölf Tonnen und 14,8 Tonnen.

Drei Jahre hat Max Bögl für die Produktion der Tübbinge angesetzt. Der Rohbau der Tunnelröhren ist dann allerdings noch nicht beendet. In die Tunnel wird ein Betonboden eingegossen. Auf ihm werden später die Betonschwellen und Gleise befestigt, dann folgt bis Ende 2020 der Einbau der Bahntechnik.