Ärzte müssen über viel Geduld und Einfühlungsvermögen verfügen. Foto: shutterstock

Medizin - ein spanndens, vielseitiges Studium mit erstklassigen Berufsaussichten.

»Medizin ist die Wissenschaft vom gesunden und kranken Menschen, von den Ursachen, Wirkungen und der Vorbeugung und Heilung der Krankheiten.«

Dank derErkenntnisse aus den Naturwissenschaften können wir einen gesunden und einen kranken Körper verstehen. Durch Forschungen wissen wir, wie Medikamente und Therapien wirken und welche Krankheiten wie behandelt werden können oder durch vorbeugende Maßnahmen, wie etwa Impfungen, auch vermieden werden können. Täglich kommen Patienten mit verschiedenen Krankheiten oder Folgen von Unfällen zu den Ärzten, deren Aufgabe es ist, die Beschwerden durch die Krankheiten oder der Unfälle zu lindern und zu heilen. So unterschiedlich die Aufgaben je nach Arbeitsort auch sind, eines ist immer gleich: Der Arzt untersucht die Patienten eingehend, diagnostiziert die Krankheit und bespricht und stimmt mit dem Patienten die Behandlung ab und legt Therapiemaßnahmen fest. Auch die Dokumentation der Diagnose und Behandlungsabläufe gehört zu seinen Aufgaben genau so wie Vorsorgeuntersuchungen. Nicht immer ist die Arbeit einfach, denn sie sind auch mit dem Tod von Patienten konfrontiert.

Wer Arzt werden möchte sollte Freude am Kontakt mit kranken Menschen und Interesse für die Naturwissenschaften haben. Er sollte ein gutes Gedächtnis, Geduld und Ausdauer mitbringen. Daneben muss er belastbar sein. Für seine tägliche Arbeit braucht er Einfühlungsvermögen und eine gute Beobachtungs- und Kombinationsfähigkeit und er muss zuverlässig sein.

Um ohne lange Wartezeit die erste Hürde zum Studium zu nehmen, ist eine sehr gute Abiturnote notwendig – im Wintersemester 2011/2012 kamen 44 053 Bewerber auf rund 8700 Studienplätze. Das zentrale Zulassungsverfahren, über das die Studienplatzvergabe bundesweit erfolgt, läuft über hochschulstart.de, ehemals ZVS. Davon werden 20 Prozent der Studienplätze ausschließlich nach der Abiturdurchschnittsnote (Abiturbestenquote), 20 Prozent nach reiner Wartezeit und 60 Prozent in eigenen Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben. Mögliche Verfahren sind Vorstellungsgespräche, Studierfähigkeitstests, Motivationsschreiben, die besondere Gewichtung von Einzelnoten, die Berücksichtigung von Berufsausbildungen oder –tätigkeiten in einschlägigen Berufen oder praktischen Erfahrungen. Die Teilnahme am AdH ist nur über eine Bewerbung bei hochschulstart.de möglich.

Das Studium der Humanmedizin
Das Studium der Humanme dizin ist bundeseinheitlich durch die Approbationsordnung für Ärzte geregelt. Das Studium dauert insgesamt zwölf Semester und ist in einen vorklinischen und einen klinischen Teil gegliedert.

Die vorklinische Phase dauert vier Semester und vermittelt die natur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin. Dieser Teil schließt mit dem ersten Staatsexamen ab. In der vorlesungsfreien Zeit schließt sich jetzt die Famulatur an, praktische Erfahrungen in einem insgesamt viermonatigen Praktikum, das zum Teil im Krankenhaus, zum Teil in einer Arztpraxis geleistet werden muss.

Der klinische Studienabschnitt beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Fachrichtungen innerhalb der Medizin. Der Schwerpunkt liegt auf Innerer Medizin, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie sowie Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin. Der klinische Teil des Studiums endet mit dem Praktischen Jahr (PJ), in dem die Studierenden in einem Krankenhaus arbeiten. Parallel zum PJ müssen sich die angehenden Mediziner auf das zweite Staatsexamen vorbereiten. Nach bestandenem Examen können sie ihre staatliche Zulassung (Approbation) zur Berufsausübung als Arzt beantragen.

Eine Spezialisierung erfolgt erst nach dem universitären Studium in einer – je nach Fachgebiet – vier- oder fünfjährigen, berufsbegleitenden Weiterbildung zum Facharzt, die nur in Klinken möglich ist. Es gibt insgesamt über 30 verschiedene Facharztausbildungen: Die größeren Fachgebiete sind Chirurgie und Innere Medizin. Innerhalb der Facharztausbildung können zudem Schwerpunkte oder Spezialisierungen gesetzt werden, die dann als Zusatztitel genannt werden: In der Chirurgie, gibt es unter vielen anderen etwa den Facharzt für Allgemeinchirurgie oder Facharzt für Herzchirurgie und in der Inneren Medizin etwa den Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) oder den Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie (Lunge).

Ärzte sind gesucht, sowohl in Kliniken, als auch als praktische Ärzte in ländlichen Regionen. Besonders groß ist der Mangel bereits in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der Psychosomatischen Medizin, in der Psychiatrie und in den großen Fachgebieten Innere Medizin und Chirurgie. Laut der Bundesärztekammer (BÄK) sind Tausende von Arztstellen bereits jetzt unbesetzt. Verschärft wird dieser Engpass, weil viele Ärzte auch ins Gesundheitsmanagement, in die Pharmaindustrie oder die Beratung abwandern. Ein weiterer Teil der Ärzte entscheidet sich für eine Karriere im Ausland.