Seit der Flughafen Frankfurt eine sechsstündige Ruhezeit in der Nacht eingeführt hat, schlafen die Anwohner besser. Foto: dpa

Laut der Lärmwirkungsstudie NORAH sind die Gefahren von Lärm für die Gesundheit geringer als bislang angenommen. Verkehrslärm könne jedoch das Risiko für Depressionen erhöhen.

Frankfurt/Main - Gefahr für das Herz, Entwarnung für den Blutdruck: Die Gesundheitsrisiken durch permanenten Verkehrslärm sind einer großen Studie zufolge geringer als bislang angenommen. Forscher mehrerer Disziplinen waren an der Lärmwirkungsstudie NORAH beteiligt. Sie hatten fünf Jahre lang die gesundheitlichen Folgen von Flug-, Straßen- und Schienenlärm in drei Regionen mit Flughäfen und die Lebensqualität der Anwohner untersucht. Dazu zählen das Rhein-Main-Gebiet sowie die Regionen Köln-Bonn und Stuttgart.

Verkehrslärm könne das Risiko für Depressionen und Herzschwäche erhöhen, berichteten die NORAH-Autoren am Donnerstag in Frankfurt. Aber anders als in früheren Studien sei bei ihren Untersuchungen kein Effekt auf den Blutdruck nachweisbar gewesen. Positive Wirkung bescheinigen die Wissenschaftler dem Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen: Seit 2011 eine sechsstündige Ruhezeit in der Nacht eingeführt wurde, schlafen die Anwohner der Studie zufolge besser.

NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health) sei international die bislang umfangreichste Studie zu den Auswirkungen von Verkehrslärm auf Gesundheit und Lebensqualität, sagte Johann-Dietrich Wörner. Er ist Vorstandsmitglied des Frankfurter Forums Flughafen und Region, das die Studie in Auftrag gegeben hatte.