Können erneuerbare Energien den Bedarf im Südwesten decken? Foto: dpa

Wird in Süddeutschland zwischen 2018 und 2022 die Energie knapp? Eine neue Studie der Uni Stuttgart kommt zumindest zu dem Ergebnis. Umweltminister Untersteller will sich deshalb schleunigst mit der künftigen Struktur des Strommarkts befassen.

Wird in Süddeutschland zwischen 2018 und 2022 die Energie knapp? Eine neue Studie der Uni Stuttgart kommt zumindest zu dem Ergebnis. Umweltminister Untersteller will sich deshalb schleunigst mit der künftigen Struktur des Strommarkts befassen.

Stuttgart/Karlsruhe - In Süddeutschland könnte einer neuen Studie zufolge zwischen 2018 und 2022 die Versorgung mit Energie knapp werden. Die Untersuchung von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Universität Stuttgart sei die bundesweit erste und bislang einzige, die eine Versorgungslücke für diesen Zeitraum nachweise, teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit. Die Forscher stellten dabei die Kapazitäten von Kraftwerken der erwarteten Nachfrage in Spitzenzeiten gegenüber.

Unter Süddeutschland wurden die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Südhessen und das südliche Rheinland-Pfalz zusammengefasst. In der Studie wurden bestehende wie auch im Bau befindlichen Kraftwerke berücksichtigt; künftige Investitionen in konventionelle Meiler aber außer Acht gelassen. Ob Stromimporte und -exporte mitgerechnet wurden oder nicht, führte dabei in den Berechnungen der Forscher zum gleichen Ergebnis. Außerdem gewertet wurden geplante Abschaltungen etwa der Atommeiler bis zum Jahr 2022.

Mithilfe unter anderem von Simulationen und der Auswertung von Daten wiesen die Wissenschaftler nach, dass die „gesicherte Leistung“, die sich aus der Kapazität der Kraftwerke ergibt, im süddeutschen Raum von rund 30 im Jahr 2013 auf zehn Gigawatt (2030) sinken könnte. Für ganz Deutschland zeige die modellgestützte Untersuchung, dass selbst bei optimalem Voraussetzungen im Jahr 2021 die Nachfrage nicht mehr vollständig gedeckt werden könnte.

Fazit der Experten: Spätestens bis 2022 müsse der Ausbau der Erneuerbaren unter anderem vom Ausbau der Stromnetze sowie der Speichertechnologie begleitet werden. „Für mich belegt das Gutachten, dass wir uns dringend mit der künftigen Struktur des Strommarkts befassen müssen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne).