Der grüne Vogel mit der großen Brille (oben links) ist zum Maskottchen geworden. Foto: privat

Seit zwei Jahren gibt es das Studentenmagazin „Käpsele“. Es erzählt unter anderem von Dingen, die sich an der Uni Hohenheim ereignen. Nun ist das Magazin in Geldnot – und hat deshalb ein neues Finanzierungskonzept entwickelt.

Hohenheim - Von der Plagiatssuche mittels digitaler Suchmaschinen über den Mangel an Fachkräften im Land bis zu einem Selbstversuch im Sparen – all das waren schon Themen im „Käpsele“, dem Studentenmagazin für die Hochschulen in und um Stuttgart – also für Hohenheim, Vaihingen, Stadtmitte, Esslingen, Tübingen und Ludwigsburg. Nach zwei Jahren ziehen die Gründer Christian Ignatzi und Markus Brinkmann Bilanz – und sind unter dem Strich unzufrieden.

Eine Auflage von 30 000 Stück

„Wir bekommen leider zu wenig Unterstützung von den Universitäten“, sagt Christian Ignatzi. Auch sei es trotz der beachtlichen Auflage von 30 000 Exemplaren schwierig, große Unternehmen als Anzeigenkunden zu gewinnen. Weil sein Mitstreiter Markus Brinkmann beruflich stark eingespannt ist, kümmert sich Ignatzi, der freiberuflich als Journalist tätig ist, um das gemeinsame Projekt. „Kurz gesagt, bin ich das Mädchen für alles“, sagt der 27-Jährige.

Anfangs ist das kostenlose „Käpsele“ monatlich erschienen, inzwischen nur noch zum Semesterbeginn, weil das Geld nicht für mehr Magazin-Ausgaben reicht. Das finden die Macher schade, weil sie sich eigentlich zum Ziel gesetzt haben, die verschiedenen Hochschulen im Großraum Stuttgart miteinander zu vernetzen und den Studierenden eine Plattform zu bieten.

„Wir haben beide in Stuttgart-Mitte studiert und wussten nicht, was in Vaihingen an der Uni passiert“, sagt Christian Ignatzi. Junge Autoren haben zudem die Chance, eigene Beiträge im „Käpsele“ zu verfassen, denn zur Redaktion gehören auch Studenten. Im Heft gibt es darüber hinaus einen Veranstaltungskalender sowie aktuelle Kino- und Buchtipps.

Ein neues Finanzierungskonzept

Um die September-Ausgabe zu sichern, haben die beiden Verantwortlichen ein neues Finanzierungskonzept entworfen: Über eine Internetplattform werden Leser und Interessierte zum Spenden aufgerufen. 5000 Euro werden insgesamt benötigt. Die „Käpsele“-Macher hoffen, dass über die digitale Sammelaktion die erforderliche Summe zusammenkommt und das Magazin damit eine Zukunft hat.

Die Idee, ein Studentenmagazin zu gründen, hatten Ignatzi und Brinkmann – die sich während ihres Volontariats kennengelernt und auf Anhieb gut verstanden haben – eher zufällig. „Christian wollte eigentlich ein Punk-Rock-Onlinemagazin machen, weil es so etwas noch nicht gibt und er in einer Band spielt“, sagt Brinkmann. Er selbst schlug hingegen vor, über das Studentenleben zu schreiben.

Im Jahr 2012 haben die beiden bei einer gemeinsamen Reise nach Brüssel den Business-Plan fertiggestellt. Ein halbes Jahr später ging die Internetseite des „Käpsele“ online, im April 2013 erschien die Zeitschrift zum ersten Mal in gedruckter Form. Um den Traum eines eigenen Magazins zu finanzieren, haben die beiden einen Kredit bei einer Förderbank aufgenommen, weil sie davon überzeugt waren, dass die Region ein solches Studentenmagazin braucht.

Nach zwei Jahren müssen die beiden Blattmacher feststellen, dass die Realisierung eines solchen Projekts schwieriger ist als erwartet – auch wenn die Idee an sich auf viel Zustimmung gestoßen ist. Brinkmann und Ignatzi würden gerne noch mehr Geschichten aus der Region erzählen. Doch dafür brauchen sie Unterstützung. Nur so kann der Traum vom Monatsmagazin doch noch in Erfüllung gehen.

Weitere Informationen und Spenden

Das Studentenmagazin „Käpsele“ sucht Spender, damit eine weitere Ausgabe im Herbst erscheinen kann. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Internetseite www.startnext.com/kaepsele oder auf der Facebook-Seite des Magazins. Darüber hinaus suchen die beiden Gründer Christian Ignatzi und Markus Brinkmann Unterstützer für die Anzeigen-Akquise. Wer daran Interesse hat, melden sich am besten per E-Mail an info@kaepselemagazin.de.