Leitungsmast vor dem Abendhimmel: Die Stromtrassen sollen unter die Erde. Foto: dpa

Die großen deutschen Stromtrassen sollen unterirdisch verlegt werden. Es muss jetzt vor allem aber auch schnell gehen, meint die Energiewirtschaft.

Stuttgart - Angesichts neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen fordert die Energiewirtschaft Politik und Behörden zu mehr Tempo beim Bau wichtiger deutscher Energietrassen auf. Durch die politische Diskussion habe man bei den Planungen „drei Jahre verloren“, sagte der Geschäftsführer der EnBW-Tochter Transnet-BW, Werner Götz, den Stuttgarter Nachrichten.

Am Freitag wird der Bundesrat über eine Neuregelung beim Bau von Deutschlands wichtigsten Energietrassen entscheiden. Über sie soll in Zukunft Strom aus Norddeutschland in die industriellen Zentren im Süden fließen. Nach monatelangen Verhandlungen hatte sich die Politik darauf geeinigt, bei den umstrittenen Projekten grundsätzlich eine Erdverkabelung vorzusehen. Dass der Bundesrat die Pläne durchwinkt, gilt als sicher.

Erdverkabelung bringt mehr Akzeptanz

„Wir begrüßen das Gesetz ausdrücklich“, sagte Götz. Es böte die Basis für mehr Akzeptanz der Energieleitungen bei den Bürgern und für mehr Planungssicherheit seines der Projektentwickler.

Der Netzausbau müsse endlich mit dem Ausbau der Energiewende koordiniert werden, sagte der Transnet-Geschäftsführer. Der Netzausbau sei „das günstigste Argument“, die Energiewende zum Laufen zu bringen. Das Fehlen der nötigen Netze komme dagegen teuer. Schon heute gebe Deutschland jedes Jahr rund 500 Millionen Euro pro Jahr aus, weil Leitungen zum Transport des Strom nach Süden fehlten, sagte Götz.

Die drei geplanten großen Stromtrassen, sollen ab 2020 die in Süddeutschland dann stillzulegenden Kernkraftwerke ersetzen. Ein Plan, der aufgrund der Verzögerungen schwer einzuhalten sein dürfte.