Das Paracelsus-Gymnasium ist stolz auf seine Innenhöfe. Eine Überbauung kommt für die Schule nicht in Frage. Foto: Judith A. Sägesser

CDU, Grüne und SPD sagen dem Paracelsus-Gymnasium Unterstützung zu , bei den Bemühungen, die Überbauung der Innenhöfe für eine Campus-Mensa zu verhindern. Ihr Antrag geht aber Vertreter der Schule und der Eltern nicht weit genug.

Sillenbuch - Eigentlich sollten die Vertreter des Paracelsus-Gymnasiums (PGH) nun beruhigt sein. Eine ganz große Koalition im Gemeinderat aus CDU, Grünen und SPD hat sich gebildet, um abzuwenden, was die Schule auf keinen Fall will: Eine Überdachung der Innenhöfe, um so auf dem Gelände des Gymnasiums eine Campus-Mensa zu bauen, in der auch Schüler der Körschtalschule eine warme Mahlzeit einnehmen können. So hätten es Politiker der drei Parteien versichert, die sich jüngst am PGH über den Unmut gegenüber den Plänen der Stadt versichert haben, sagt der stellvertretende Schulleiter Harald Schweinfurth. Er leitet die Schule, bis ein Nachfolger für Siegfried Frey gefunden ist. Was Schwarz-Rot-Grün dann aber in ihrem Antrag schreiben, verunsichert Schweinfurth. „Es ist lediglich davon die Rede, dass die Stadt die Kosten für die von ihr abgelehnten Varianten für den Bau der Campus-Mensa offenlegen sollen“ sagt er. Anders ausgedrückt, fehlt Schweinfurth im Antrag der drei Parteien eine ausdrückliche Ablehnung der in der vierten Variante vorgesehenen Überdachung der Innenhöfe.

Der stellvertretende Schulleiter fürchtet nach wie vor, dass sich die Stadt für die kostengünstigste Lösung entscheiden wird, die schnell auch eine Möglichkeit bietet, den Schülern der Körschtalschule eine Mensa anzubieten. „Wir verstehen die Dringlichkeit für die Körschtalschule“, sagt Schweinfurth. Er bringt eine Interimslösung ins Gespräch, bei der Schüler der benachbarten Schule die Mensa des PGH mitbenutzen könnten.

Von der Mehrzweckhalle ist keine Rede mehr

Schweinfurth bedauert es auch, dass in dem Antrag der drei Gemeinderatsfraktionen von einer Mehrzweckhalle keine Rede mehr ist. Diese soll den Wünschen des Gymnasiums zufolge die jetzige Turnhalle des PGH ersetzen und in einem weiteren Stockwerk die Campus-Mensa für das Gymnasium und die Körschtalschule beherbergen.

Der Elternbeiratsvorsitzende Matthias Mattig-Gerlach sieht den Antrag von CDU, Grünen und SPD deshalb kritisch: „Das Schlimmste wird hoffentlich verhindert. Wir haben etwas Zeit gewonnen, um das Vorhaben in die richtige Richtung zu lenken“, sagt er. Ihn mache es nachdenklich, dass die Mehrzweckhalle in dem Antrag nicht erwähnt wird. „Das ist doch das zweite große Problem unserer Schule. Außerdem wartet der ganze Bezirk auf eine Mehrzweckhalle“, sagt Mattig-Gerlach.

Für ihn gibt es deshalb nur eine Lösung. „Wir müssen weiter auf die Gemeinderäte einwirken, damit wir unsere Ziele durchsetzen können“, sagt er.

Vetter hält Mehrzweckhalle für wünschenswert

Zumindest beim CDU-Stadtrat Carl-Christian Vetter hätte der Elternbeiratsvorsitzende des PGH im Moment noch dicke Bretter zu bohren. Er sieht in einer Mehrzweckhalle in Hohenheim im Moment nichts anderes als Wunschdenken. „Das Wünschenswerte ist eben nicht immer das Machbare“, sagt Vetter. Im Moment sei nur eine Finanzierung der Mensa bei den Beratungen zum künftigen Doppelhaushalt realisierbar.

Die Mehrzweckhalle nennt der CDU-Politiker deshalb ein Projekt für die fernere Zukunft. „Ich will noch eine Weile im Gemeinderat bleiben und noch einen Doppelhaushalt mitgestalten“, sagt Carl-Christian Vetter. Zumindest die CDU in der schwarz-rot-grünen Koalition plant für das Paracelsus-Gymnasium also in größeren zeitlichen Dimensionen.