Am Wochenende ist es in München zu Messerattacken gekommen (Archivbild). Foto: dpa

Ein „Bild“-Reporter hatte am Wochenende die Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von München gefilmt. Anschließend sei er von einem Zivilbeamten gezwungen worden, die Aufnahme von seinem Mobiltelefon zu löschen.

München - Das bayerische Landeskriminalamt prüft Nötigungsvorwürfe der „Bild“-Zeitung gegen die Münchner Polizei im Zusammenhang mit den Messerangriffen am Samstag. Wie die Zeitung am Montag berichtete, hatte einer ihrer Reporter die Festnahme des mutmaßlichen Täters gefilmt. Anschließend sei er von einem Zivilbeamten gezwungen worden, die Aufnahme von seinem Mobiltelefon zu löschen. „Der Vorgang ist bekannt und wird geprüft“, erklärte ein LKA-Sprecher in München. Mehr könne man dazu aktuell nicht sagen.

Auch die Polizei München wolle intern prüfen, welche Beamten vor Ort waren und was genau passiert sei, sagte ein Polizeisprecher. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach in der „Bild“-Zeitung davon, dass Aussage gegen Aussage stehe. Die Zeitung kündigte eine Strafanzeige unter anderem wegen Nötigung an.

Bei den Messerattacken am Samstagmorgen waren acht Menschen leicht verletzt worden. Nach mehrstündiger Fahndung nahmen die Ermittler einen 33-jährigen Deutschen fest, der die Taten im Verfolgungswahn begangen haben soll. Der Mann wurde in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.