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Dem Streikaufruf von Verdi folgten am Samstag Beschäftigte von Betrieben in Mannheim, Heidelberg, Stuttgart mit Umgebung, Esslingen, Karlsruhe, Pforzheim, Bretten, Calw und Mössingen.

Stuttgart - Im Tarifstreit des Einzelhandels hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck verstärkt und ihre Warnstreiks am Samstag ausgeweitet. Im Südwesten legten landesweit laut Verdi rund 800 Beschäftigte ganztägig ihre Arbeit nieder. Am Vortag hatten sich 400 Beschäftigte an kurzfristigen Warnstreiks beteiligt, davon 300 Menschen an einer Protestkundgebung in der Stuttgarter Innenstadt, wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte.

Dem Streikaufruf folgten am Samstag Beschäftigte von Betrieben in Mannheim, Heidelberg, Stuttgart mit Umgebung, Esslingen, Karlsruhe, Pforzheim, Bretten, Calw und Mössingen. Betroffen waren die Unternehmen Kaufhof, Kaufland, H&M, COS, Esprit, Zara, Primark, C&A, Karstadt-Sports und OBI. In den bestreikten Betrieben waren während des ganzen Tages erhebliche Beeinträchtigungen der Geschäftsabläufe zu erwarten. Die Verhandlungen werden am 31. Mai in dritter Runde in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) fortgesetzt.

Verdi fordert ein Plus von sechs Prozent für ein Jahr

Verdi fordert ein Plus von sechs Prozent für ein Jahr, und zwar rückwirkend ab April. Die Arbeitgeber sind hingegen für einen Zwei-Jahres-Vertrag, ab April 2018 bieten sie ein weiteres Plus von ein Prozent. Die Gewerkschaft hatte das Angebot als unzureichend zurückgewiesen.

In der Branche arbeiten in Baden-Württemberg 490 000 Menschen. Aber nur für einen geringen Teil der Betriebe bestehe Tarifbindung, wie ein Gewerkschaftssprecher erläuterte.