Das Hay-Quartett feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der Stadtkirche. Die vier Musikerinnen erarbeiten sich Stücke, die ihnen am Herzen liegen. Dies sind insbesondere die Klassiker, aber auch moderne Kompositionen.
Vaihingen - Die Liebe zur Musik, die Freude am Zusammenspiel und der künstlerische Anspruch – das seien die Triebfedern. „Diese drei Dinge sind es, die uns tragen und die uns motivieren“, sagt Ute Niklaus. Denn das Hay-Quartett sei kein Hobby, sondern viel Arbeit. Vor 20 Jahren fanden sich Ute Niklaus (1. Violine), Jutta Hay (2. Violine), Katrin Hable (Viola) und Stefanie Strobel (Cello) zusammen und gründeten das Hay-Quartett. Die vier in Vaihingen verwurzelten Frauen kannten sich von der Musikhochschule, wo sie gemeinsam studiert hatten. Am Sonntag feiern sie ihren runden Geburtstag mit einem Konzert in der Stadtkirche.
Die Freundschaft zwischen den vier Musikerinnen hat überall die Jahre hinweg gehalten. Jede der vier Frauen hat die Musik zu ihrem Beruf gemacht. „Und zu unserem Berufsbild gehört auch das Hay-Quartett“, sagt Ute Niklaus. Die Gruppe hat schon an vielen Orten im Großraum Stuttgart gespielt, besonders gern ist sie aber in der Vaihinger Stadtkirche. Das Streichquartett mag vor allem die Klassik und Romantik. Häufig spielen die vier Musikerinnen die Werke von Haydn, Mozart, Beethoven und Brahms. Dabei verliert das Quartett aber auch die zeitgenössische Musik nicht aus den Augen. Vor ein paar Jahren hat es eine CD aufgenommen mit Stücken der australischen Komponistin Kate Murr.
Ein Vier-plus-Eins-Programm
„Wir erarbeiten Stücke, die uns am Herzen liegen“, fasst Ute Niklaus das Konzept zusammen. Und jede Arbeitsphase werde mit einem Konzert abgeschlossen. Dabei möchte das Quartett stets Musik auf sehr hohem Niveau bieten. „Darum besuchen wir auch immer wieder Kurse, auch im Ausland“, sagt Ute Niklaus und ergänzt: „Ohne viel Engagement und Herzblut geht es nicht. Denn wir haben schon den Anspruch der Professionalität.“ Auf die Frage, warum sie und ihre Mitstreiterinnen einen so hohen Aufwand betreiben, antwortet sie: „Das Hay-Quartett ist für uns wie eine Fortbildung. Bei dem Zusammenspiel lernt man so viel.“ Für sie selbst seien die vergangenen 20 Jahre wie ein zweites Studium gewesen, so die Violinistin.
Einen kleinen Ausschnitt seines Könnens zeigt das Hay-Quartett bei seinem Konzert am Sonntag. Den Rahmen bildet der „Sommernachtstraum“, zu dem der Freundeskreis für Kirchenmusik jedes Jahr einlädt. Anlässlich seines runden Geburtstags spielt das Hay-Quartett ein „Vier-plus-Eins-Programm“ wie es im Fachjargon heißt. Zusammen mit dem Oboisten Nico Winandy interpretieren sie das Oboenquintett von Anton Reicha. „Eine hinreißende Komposition, die zwischen Klassik und Frühromantik changiert“, meint die Vaihinger Kantorin Gabriele Timm-Bohm. Hinzu kommt noch Mozarts Streichquartett G-Dur, das im Köchelverzeichnis mit der Nummer 387 aufgeführt ist. Passend dazu spielt Nico Winandy dazwischen „In den Wind gesungen“ von Alexander Müllenbach für Oboe solo.
Hintergrund
Das Konzert
in der Stadtkirche, Pfarrhausstraße 12, am Sonntag, 27. Juli, beginnt um 19 Uhr. Im Anschluss an die Musik steht ein gemütliches Beisammensein im Garten der Kirche auf dem Programm. Der Eintritt kostet fünf Euro, weitere Spenden sind willkommen. Der Erlös kommt dem Freundeskreis zugute.
Der Freundeskreis
für Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde Vaihingen ist Veranstalter des Konzerts. Einmal im Jahr lädt er zum Sommernachtstraum ein. Diesmal spielt das Hay-Quartett. Der Freundeskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kirchenmusikalische Arbeit im Stadtbezirk zu fördern und die Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Arbeit zu erhalten. Er sammelt Spenden, hilft bei der Finanzierung von Instrumenten und plant Veranstaltungen. Zur Zeit finanziert der Freundeskreis die Kinderchorgruppe der „Kleinen Spatzen“. Weitere Infos stehen unter www.ev-kirche-stuttgart-vaihingen.de.