Straßenkunst hat mitunter auch etwas Bestrickendes Foto: dpa

Durch die Straßen, über den Köpfen der Zuschauer: Akrobaten und Künstler treffen sich am 6. Mai zu einem Straßenkunstfestival in den Altstadtgassen von Esslingen.

Esslingen - Frequenz auf der Straße ist gleich Frequenz im Geschäft, diese an sich einfache Rechnung liegt dem Straßenkunstfestival Straku zugrunde, das am Samstag, 6. Mai, von 10 bis 15 Uhr in Esslingen steigt und das vom Kulturamt, der City-Initiative und vom Esslinger Stadtmarketing unterstützt wird.

Philipp Falser ist einer der rührigsten darstellenden Künstler in Esslingen. Er hat seine Kontakte spielen lassen und Artisten aus Wien, Amsterdam und Berlin angeheuert, um die Gassen der Altstadt zu füllen. Maria, die Gauklertochter, macht Jonglage und Musik, indem sie auf dem Hochrad musiziert und reimt beim Jonglieren. Die Luftartistin Ella Just wirbelt in ihrem Ring über den Köpfen der Zuschauer und zeigt Akrobatik. Ella Just tritt am Postmichelplatz auf, wie die meisten anderen Artisten auch. Für Philipp Falser ist der gute Mix zwischen auswärtigen und heimischen Künstlern das, was ein gutes Straßenfestival ausmache.

Maler zeigen ihr Können

Viele der bildenden Künstler der Stadt ergreifen ebenfalls die Gelegenheit auszustellen. Es sind die Mitglieder des Vereines Arttra, die sich um Andrea Menze geschart haben. Sie betreibt eine Galerie im oberen Metzgerbach und verschönert die Straßen für das Straku mit bunten Hölzern. „Kababum“ hat sie die Artefakte benannt, die aus Sturm- oder Treibholz entstanden sind. Die Oberfläche der Hölzer ist bunt bemalt, die Kababum-Bäume sollen die Standorte am Postmichelplatz, den Metzgerbach, die Pliensau und den Marktplatz beleben. An die Bäume kann man kleine Sinn- oder Denksprüche hängen. Der Erlös aus dem Verkauf ist zu einem Teil für ein Kinderhaus bestimmt. Aber nicht nur Bäume sollen den Straßenraum aufwerten, auch der Architekturstudent Ingo Haller wird verschiedene Dekorationen aufbauen.

Die Straße ist der öffentlichste Raum

Und was passiert, wenn es regnet? Dann können zumindest die bildenden Künstler in den offenen Läden Unterschlupf finden. Aber das soll nur im äußersten Notfall geschehen, denn ein Straßenfestival sollte auf der Straße stadtfinden, da sind sich die Beteiligten einig. Benedikt Stegmayer, der Kulturamtsleiter weiß, dass für viele Menschen die Tür eines Museums eine Schwelle ist, die sie nie übersteigen werden oder können. Auf der Straße jedoch bewege sich jeder, es sei der öffentlichste Raum, den eine Stadt biete. „Hier können wir Menschen erreichen, die sich sonst nie mit Kunst beschäftigen.“