Ein umbenanntes Asphaltband neben der Schwabengalerie soll an die einstige Schwabenbräufabrik erinnern. 2002 war diese gesprengt worden, nachdem sie schon fünf Jahre leer gestanden hatte.
Vaihingen - Noch schlängeln sich die 170 Meter als Anhängsel des Vaihinger Markts durch den Ortskern. Nebenan verdient der Platz tatsächlich seinen Namen, immerhin ist er von Häusern umrahmt, Cafébetreiber stellen bei schönem Wetter Stühle und Tische raus. Doch dass auch das kurze Asphaltband zwischen dem eigentlichen Markt und der Schwabengalerie ebenso heißt, damit wollen sich die Vaihinger Bezirksbeiräte nicht mehr zufrieden geben. Eben jene 170 Meter zwischen der Kreuzung zur Hauptstraße und der Robert-Leicht-Straße sollen künftig anders heißen – und zwar Brauereistraße.
Schwabengalerie feiert nun zehnjähriges Bestehen
„Nicht viel erinnert uns noch an die traditionsreiche Brauerei, die über Jahrzehnte das Stadtbild von Vaihingen bestimmte“, begründen sie in einem fraktionsübergreifenden Antrag ihr Anliegen. Sicher: Alteingesessene werden den Geruch des Hopfens noch in der Nase spüren, der bis 1997 über dem Flecken hing wie eine Glocke. Jüngere gehen schlicht in die Schwabengalerie zum Einkaufen, ohne zu wissen, dass dort einst in Braukesseln gerührt wurde.
1878 wurde die Brauerei von Robert Leicht in der Gaststätte „Zum Ochsen“ gegründet, die eben an jener Ecke die Gäste lockte. Schnell wurde expandiert und modernisiert. Schon 1884 funzelte elektrisches Licht in der Brauerei. 1891, gerade einmal sieben Jahre nach der Erfindung des Autos, wurde das Bier mit einem Lastwagen von Gottlieb Daimler geliefert. 1903 folgte eine automatische Flaschenabfüllanlage. Den Namen des Betriebs kennt so ziemlich jeder: Schwabenbräu. 1997 war Schluss mit dem Bierbrauen in Vaihingen. Nach einer Fusion mit Dinkelacker wurde die Fabrik geschlossen und später auf dem Grundstück die Schwabengalerie errichtet. In diesem Jahr feiert das Einkaufszentrum sein zehnjähriges Bestehen.