Die Bundesregierung hat das Strafverlangen der türkischen Regierung gegen Jan Böhmermann ermöglicht. Viele Twitter-Nutzer äußern ihren Unmut über die Entscheidung und stellen sich hinter den Satiriker.

Kaum hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass das Strafverlangen der Türkei gegen Jan Böhmermann ermöglicht wird, wurden in den sozialen Netzwerken die ersten Reaktionen veröffentlicht. Viele Nutzer auf Twitter zeigten wenig Verständnis für die Regierung. Auch SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann kritisierte die Entscheidung:

Während sich viele Nutzer hinter den Satiriker stellen, der in der Satiresendung Neo Magazin Royale in einer Schmähkritik über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan gespottet hatte, muss Kanzlerin Merkel viel Kritik einstecken.

Auf der anderen Seite gibt es - wenn auch nur wenige - nüchternere Einschätzungen, welche die Entscheidung der Bundesregierung, das Urteil in der Causa Böhmermann den Gerichten zu überlassen, nachvollziehen können.

In dem Fall Böhmermann gegen Erdoğan wird nun der Paragraf 103 angewendet. Maximal fünf Jahre Haft drohen dem 35-jährigen ZDF-Moderator; dies gilt aber als unwahrscheinlich. Experten rechnen höchstens mit einer Geldstrafe für Böhmermann.