Das Esslinger Pflaster: historisch korrekt, aber Stöckelschuh ungeeignet. Foto: Horst Rudel

In der historischen Esslinger Altstadt muss der Pflasterbelag immer wieder erneuert werden. Dabei stehen historisches Großpflaster und gehfreundliches Kleinpflaster im ständigen Widerstreit.

Esslingen - Die Esslinger Stadtverwaltung gibt – zumindest in der Krämerstraße – der Barrierefreiheit den Vorzug vor historischem Ambiente. Deshalb lässt sie dort ebene Kleinpflastersteine in der Größe von zehn mal zehn Zentimetern verlegen anstatt eines historischen Großpflasters. Diesem Kompromissvorschlag der Verwaltung hat der Esslinger Technik-und-Umwelt-Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt. Die geplante Maßnahme war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden.

Die Bauarbeiten sollen im kommenden November beginnen und bis Ende März nächsten Jahres abgeschlossen sein, wie es in einer Mitteilung aus dem Esslinger Rathaus heißt. Die Entscheidung, den Aspekt Behindertenfreundlichkeit stärker zu gewichten, schlage mit Mehrkosten von 20 000 Euro zu Buche. Somit steigen die Gesamtkosten für alle Straßenbeläge in den insgesamt drei Ausbauabschnitten im Bereich Vogelsang der Mitteilung zufolge auf 400 000 Euro. „Ich sehe in der jetzt beschlossenen Lösung mit einem eben verlegten Kleinpflaster einen verträglichen Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Anforderungen Stadtgestaltung, Gehfreundlichkeit und historischen Straßenbeziehungen“, kommentierte der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht die Entscheidung im Ausschuss.