Klassiker in den Farben der italienischen Flagge: Tomate und Mozzarella Foto: travelbook/Fotolia

Beim Kauf der weißen Käsekugel fragt man sich: Ist ein Mozzarella für 1,60 Euro wirklich seinen Preis wert? Oder tut es nicht auch das Billigprodukt für 44 Cent? Die Stiftung Warentest gibt eine überraschende Antwort auf diese Frage.

Stuttgart - Keine Pizza kommt ohne ihn aus. Und der Tomatensalat, wie ihn die Deutschen inzwischen am liebsten essen, sowieso nicht: Mozzarella wird in Deutschland Jahr für Jahr beliebter. 2014 hat der Lebensmitteleinzelhandel 351 Millionen Euro mit den cremig-weißen Käsekugeln umgesetzt. Nach dem positiven Testergebnis der Stiftung Warentest könnte der Mozzarella-Verbrauch künftig sogar noch weiter steigen.

Welcher Mozzarella hat bei der Stiftung Warentest am besten abgeschnitten?

16 Kugeln aus Kuhmilch und vier Kugeln aus Büffelmilch hat die Stiftung Warentest auf Geschmack und mögliche Keime geprüft. Knapper Testsieger beim Kuhmilch-Käse wurde Casale Fresco Mozzarella Classico von Aldi Nord für 55 Cent (Preise gelten pro 125 Gramm). Auch der Bio-Mozzarella von Aldi Süd (89 Cent), Mondo Italiano Mozzarella von Netto Markendiscount (55 Cent) und Cucina Mozzarella Classico von Aldi Süd (55 Cent) waren sehr gut im Geschmack. Der Testsieg beim Büffel-Käse ging an Mozzarella di Latte di Bufala von Galbani (1,99 Euro für 150 g).

Wann ist ein Mozzarella geschmacklich sehr gut?

„Das kommt darauf an, ob es um Kuhmilch- oder Büffelkäse geht“, sagt Anke Kapels, Redakteurin bei der Stiftung Warentest. Bei den Kuhmilchprodukten sein ein möglichst neutraler, kaum salziger Geschmack erwünscht. „Die geschmacklich besten Produkte zeichnen sich zudem durch eine cremige Sahnenote aus.“ Büffel-Mozzarella dagegen soll sehr kräftig nach Milch, leicht nach Salz und ein wenig säuerlich nach Kefir schmecken, erklärt die Warentest-Expertin.

Warum haben gerade die Discounter-Produkte so gut abgeschnitten?

„Das hat uns selbst überrascht“, sagt Anke Kapels von der Stiftung Warentest. Eine mögliche Erklärung: Viele Discounter lassen ihre Produkte bei Marken-Hersteller produzieren und verkaufen sie dann unter ihrem Billig-Markennamen. „Aber auch die bekannten Namen wie Valgrande haben ja gut abgeschnitten, mit der Ausnahme von Galbani“, sagt Kapels. Bei diesem Produkt war den Testern der Geschmack zu herb.

Warum geht Mozzarella zu Hause so schnell kaputt?

„Mozzarella ist ein frischer Käse“, sagt Ulrike Behringer, Lebensmittelexpertin bei der Stiftung Warentest. Das bedeutet: Anders als etwa ein Parmesan enthält Mozzarella noch sehr viel Wasser und wenig Salz. Beides führt dazu, dass sich Mikroorganismen wie Keime darin prima vermehren können. Deshalb sollte man Mozzarella mit möglichst langem Haltbarkeitsdatum kaufen und zu Hause schnell verarbeiten.