Die Schweiz veröffentlich Namen von mutmaßlichen Steuerbetrügern Foto: dpa

Die Schweizer Steuerverwaltung hat Daten von mutmaßlichen Steuersündern auf ihrer Homepage veröffentlicht. Das Land will die Namen nun genauer unter die Lupe nehmen.

Stuttgart - Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium will die Namen der Steuerverdächtigen, die von der Schweizer Steuerverwaltung auf ihrer Homepage veröffentlicht wurden, genauer unter die Lupe nehmen: „Wir prüfen, ob bei den Daten Namen dabei sind, die der baden-württembergischen Finanzverwaltung bisher noch nicht bekannt sind“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums unserer Zeitung.

Die Schweizer Steuerverwaltung veröffentlicht die Namen verdächtiger ausländischer Bankkunden über das im Internet einsehbare Schweizer Bundesblatt. Die Behörde wehrt sich gegen den Vorwurf, sie würde mutmaßliche Steuersünder dadurch an den Pranger stellen: „Veröffentlicht werden nur diejenigen Personen, bei denen aus einem anderen Land ein Amtshilfeersuchen vorliegt und die von ihrer Bank nicht ausfindig gemacht wurden“, sagte ein Sprecher der Behörde unserer Zeitung. Denn die Schweiz sei verpflichtet, die Betroffenen über das Gesuch zu informieren. „Wir handhaben das bereits seit 2010 so“, sagte der Sprecher. Es sei möglich, dass im Laufe des Jahres weitere Namen veröffentlicht werden.

Baden-Württemberg hat vergangenes Jahr 15 Auskunftsersuchen an die Schweiz gerichtet, 2015 waren es sieben. Dabei geht es aber nicht zwingend um Steuerbetrug.