Tilmann Bohne an seiner Drechselbank Foto: Rebecca Anna Fritzsche

Zum 13. Mal haben bei den Sternen des Südens Läden im Lehenviertel zum Stöbern eingeladen.

S-Süd - Wenn die Bürgersteige voller Menschen sind, die sich – Sektgläser in der Hand – aneinander vorbeischieben, auf dem Weg zum nächsten Laden, dann strahlen wieder die Sterne des Südens. Zum 13. Mal hatten am Samstag wieder Läden und Einrichtungen im Lehenviertel Tür und Tor geöffnet. Etwa zur Halbzeit zog Jochen Siegel von der Agentur Siegel Konzeption und Gestaltung, einer der Organisatoren, bereits ein positives Fazit: „Ich denke, es läuft gut. Es kommen viele Leute, die interessiert sind, die nicht nur durchlaufen wollen, auch nachfragen.“ Und die Rückmeldungen seien positiv: „Die Leute sagen: Klasse, dass es das im Viertel gibt.“ Einer von zwei „neuen Sternen“ ist Tilmann Bohne, der seine Werkstatt „Holz Stein Papier“ im Hinterhof der Liststraße 20 jüngst eröffnet hat. „Ich möchte Freitagsnachmittags die Werkstatt öffnen, damit man einfach hereinschauen kann“, erzählt Bohne. Der gelernte Steinmetz ist Autodidakt beim Drechseln, dabei ist die Drechselmaschine der häufigste Arbeitsplatz in der Werkstatt. Hier stellt Bohne seine Schalen, Teller und Kunstobjekte her; außerdem beschäftigt er sich mit Restaurationsarbeiten.

Der nationale Meister im Fensterputzen zeigt wie es geht

Ein paar Schritte weiter zeigt Udo Petaccia von der Gebäudereinigung Fischer, wie man richtig Fenster putzt. Teure Fensterputztücher und Glasreiniger sind nicht nötig, sagt der Experte: „Ein gutes Mikrofasertuch, und ein bisschen Spülmittel.“ Petaccia weiß, wovon er spricht: Bereits mehrmals hat er an nationalen Meisterschaften im Fensterputzen teilgenommen – 37 Sekunden braucht er für drei Fenster. Seine Wettkampfzeiten sind aber vorbei: „Das überlassen wir jetzt den Jüngeren.“

Bei der Galerie Uno Art Space stehen die Leute bis auf die Straße, um die New Yorker Künstlerin Susan Barnett über ihre Fotos sprechen zu hören. Vor dem Siguier-Laden steht die Blumenhändlerin Béatrice Bouchetemblé. Wer an drei geheimnisvollen Dosen schnüffelt und die Gerüche korrekt benennen kann, bekommt von ihr ein Armband ans Handgelenk gebunden. Aus einer hölzernen Marktkarre heraus verkauft sie ihre Blumen; immer samstags kommt sie aus Winnenden ins Lehenviertel und gehört so auch zu den Sternen.