Rektor Stephan Dabbert ist Rektor des Jahres. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Diese Auszeichnung geht nach Baden-Württemberg: Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim, ist zum Rektor des Jahres gewählt worden.

Stuttgart - Stephan Dabbert bleibt bescheiden: "Ich fühle mich ähnlich wie ein Bandleader, der den ganzen Applaus bekommt, der aber weiß: Ohne Musiker und Techniker gibt es kein Konzert." Der Agrarökonom an der Universität Hohenheim ist zum Rektor des Jahres gewählt worden. Er führt das Ranking des Deutschen Hochschulverbandes an. 3207 Wissenschaftler haben sich laut Verband an der Abstimmung Ende vergangenen Jahres beteiligt.

Anhand von Schulnoten bewerteten sie ihre Rektoren in insgesamt elf Eigenschaften, etwa Führungskompetenz, Mut zu Entscheidungen, visionäre Kraft, Fairness, Ehrlichkeit oder Problemlösungskompetenz. Zusätzlich konnten sie freie Kommentare äußern.

"Mit der Prädikatsnote 1,65 erzielte Professor Dabbert die Bestbewertung", so der Verband. Dabbert wurde in der Abstimmung als eine Führungspersönlichkeit gelobt, die nicht nur zuhört, sondern auch andere Meinungen respektiert, umsichtig und geduldig ist. Seine Entscheidungen begründe er plausibel, so das Urteil. Außerdem gelinge es dem Rektor, die "persönliche Atmosphäre" an der Universität Hohenheim zu wahren.

Gesamtbewertung geringfügig verschlechtert

"An einer besonderen Universität kann man eben auch Besonderes erreichen", kommentierte Dabbert das Ergebnis. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld von 10.000 Euro. Dieses will der Professor "Humboldt reloaded" stiften, einem Konzept zum forschenden Lernen an der Universität Hohenheim.

Knapp hinter Stephan Dabbert folgt auf Platz zwei des Rankings Lambert T. Koch, Rektor der Universität Wuppertal. Auf Platz neun landete der Rektor der Universität Tübingen, Bernd Engler, mit der Note  2,21. Für Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, reichte es nur ins letzte Drittel der insgesamt 47 bewerteten Hochschulrektoren.

"Über alle Teilnehmer gemittelt erhielten die deutschen Rektoren und Präsidenten von den Wissenschaftlern die Durchschnittsnote 2,66", teilt der Deutsche Hochschulverband mit. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Gesamtbewertung aller berücksichtigten Rektoren damit geringfügig verschlechtert. Die Abstimmungsteilnehmer warfen ihnen laut Verband häufiger als zuvor einen autoritären oder gar selbstherrlichen Führungsstil, Profilierungssucht sowie zu wenig Verständnis für unterschiedliche Wissenschafts- und Fachkulturen vor.

Der Deutsche Hochschulverband vergibt die Auszeichnung bereits zum achten Mal.