Steinenbronn vereinheitlicht im nächsten Jahr die Betreuungszeiten in den kommunalen Kindergärten. Foto: Archiv Malte Klein

Bisher haben die gemeindeeigenen Kindergärten in Steinenbronn zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, diese zu vereinheitlichen.

Steinenbronn - Von Januar 2017 an wird sich für Eltern in Steinenbronn einiges ändern. Dann öffnen die Kindergärten der Gemeinde zu einheitlichen Zeiten. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen. „Wir wollen erreichen, dass die Eltern Familie und Beruf besser miteinander verbinden können“, sagte der Hauptamtsleiter Wolfgang Bohn. Darum wolle die Gemeinde längere Betreuungsangebote für Kinder von einem bis zehn Jahren schaffen. „Wir haben mit der Kernzeitbetreuung begonnen, dann die Zeiten der Krippen ausgeweitet und nun verlängern wir noch die der Kindergärten.“

Konkret bedeutet das: Die Einrichtungen Goldäcker und Am Steinenberg öffnen montags bis freitags von 7 bis 14 Uhr. Zusätzlich können die Eltern Nachmittage jeweils bis 16.30 Uhr buchen. Der Wurzelkindergarten und der Kindergarten Kirchäcker öffnen montags bis freitags von 7 bis 14 Uhr. Eine Ausnahme bei den Zeiten bildet der evangelische Kindergarten Unter dem Regenbogen. Die Räte empfehlen, dass dieser Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 7.15 bis 14 Uhr öffnet. Donnerstags soll er von 7.15 bis 13 Uhr und später von 14 und 16.15 öffnen.

Das Ziel: 20 Prozent Kostendeckung in Kindergärten

Dass die Kinderbetreuung viele Bürger bewegt, sahen die Räte an den vielen Zuschauern. Diese erfuhren so auch, dass mit einem erweiterten Angebot die Kosten steigen. Wie viel die Eltern bezahlen müssen, führte die stellvertretende Kämmerin Sarah Kohler aus. Ein Beispiel: Die Grundgebühr für die Kindergärten Kirchäcker, Am Steinenberg, Goldäcker und den Wurzelkindergarten beträgt dann für eine 35-stündige Betreuung des ersten Kindes ab drei Jahren 157 Euro. Bisher waren es monatlich 126 Euro. Das hat laut Kohler auch als Ziel, dass die Kommune weniger Minus machen will. „Die kommunalen Spitzenverbände empfehlen einen Kostendeckungsbeitrag von 20 Prozent.“ 2015 war dieser in den Kindergärten in Steinenbronn mit elf Prozent deutlich darunter.

Erst 2015 hatte der Gemeinderat die Gebühren erhöht. „Außerdem sind wegen Tarifsteigerungen beim Personal die Kosten gestiegen“, nannte Kohler einen weiteren Grund. Am 29. September will Bohn die Eltern im Bürgerhaus umfassend über die Änderungen informieren.

Gemeinderäte begrüßen die einheitlichen Zeiten

Die Gemeinderäte begrüßten die Vereinheitlichung der Öffnungszeiten: „Wir sind froh, dass wir die Gebührenerhöhung und die Anpassung der Öffnungszeiten hinbekommen haben“, äußerte sich Antje Lindemeyer (SPD). Gitta Obst, die Fraktionschefin der Freien Wähler, sagte, dass ihr Transparenz wichtig ist. „Wir wollen zeigen, warum wir erhöhen und dass es keine willkürliche Entscheidung ist.“ Hendrikje Ruck (CDU) regte an, dass die Gemeinderäte über die Öffnungszeiten der kommunalen Kindergärten und des evangelischen getrennt abstimmen. Bei der Abstimmung über den kirchlichen enthielt sie sich. Stefan Hauser, der Grünen-Fraktionschef, hielt es für „sehr sinnvoll“, Öffnungszeiten zu verlängern. „Das erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ist ein sehr großer Gewinn.“ Lindemeyer schlug vor, noch über längere Öffnungszeiten des naturpädagogischen Kindergartens Spatzennest im Ausschuss zu diskutieren. Aktuell betreut dieser Kinder von 7.30 bis 13.30 Uhr. Die Räte folgten diesem Antrag.