Für die Nutzung ihrer Stromnetze will die EnBW künftig mehr Geld Foto: dpa

Herausforderung für Stadtwerke: Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW erhöht die Preise für die Benutzung der konzerneigenen Energietrassen.

Stuttgart/Karlsruhe. Nach Recherchen der Stuttgarter Nachrichten steigen die sogenannten Netznutzungsentgelte ab ersten Januar 2015 für Haushaltskunden um rund 15 Prozent – von derzeit 5,58 Cent je Kilowattstunde auf 6,41 Cent je Kilowattstunde.

Für Industriekunden fällt die Erhöhung teilweise mehr als doppelt so hoch aus. Ein Sprecher der EnBW-Tochter Netze BW – der größte Netzbetreiber in Baden-Württemberg - bestätigte die Angaben. Über die sogenannten Netzentgelte, die je nach Region unterschiedlich hoch sein können, wird der Ausbau von Stromleitungen und Umspannstationen finanziert.

Die Netzentgelte sind einer von mehreren Bestandteilen, aus denen sich der Strompreis zusammensetzt. Dieser liegt für Haushaltskunden in Deutschland derzeit bei durchschnittlich 29,13 Cent je Kilowattstunde. Unklar ist, ob der Preissprung bei den Netzkosten auch tatsächlich an die Kunden weitergereicht wird. Falls ja, würde das für eine Durchschnittsfamilie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden Strom ein Plus von rund 33 Euro im Jahr bedeuten.

Ein EnBW-Sprecher sagte den Stuttgarter Nachrichten, im Moment beobachte man die Entwicklung genau. Um eine konkrete Aussage zu treffen, sei es zu früh. Ähnlich äußerten sich andere Energieversorger. Ein Sprecher der Stadtwerke Stuttgart sagte, inwieweit sich diese Mehrkosten letztlich auf die eigenen Strompreise auswirkten, lasse sich „derzeit noch nicht sagen“.

Insbesondere stehe die Höhe anderer staatlicher Steuern, Abgaben und Umlagen noch nicht fest. Allerdings werde die von der EnBW angekündigte Erhöhung „zur echten Herausforderung für alle Energieversorger, die Kunden im Netzgebiet haben“.