Die Jury bei „Die Höhle der Löwen“ (von links): Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel. Foto: dpa

Die Vox-Show „Höhle der Löwen“ startet und wieder sind Unternehmer aus der Region Stuttgart dabei. Wir verraten, worum es bei den ersten beiden Start-ups geht, die aus dem Südwesten kommen.

Stuttgart - Die Jagdsaison ist eröffnet: In zwölf neuen Folgen „Die Höhle der Löwen“ kämpfen wieder fünf Unternehmer um die besten Deals mit außergewöhnlichen Start-up-Unternehmen. Ob Judith Williams, Frank Thelen, Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer oder die neue „Löwin“ Dagmar Wöhrl – sie alle wollen sich lukrative Investments nicht entgehen lassen.

Schon zur ersten Folge, die am 5. September ab 20:15 Uhr bei VOX zu sehen ist, zeigen die „Löwen“ Zähne. Doch welcher Gründer kann die erfahrenen Unternehmer mit seinem Geschäftsmodell überzeugen und mit einem Investment und der Unterstützung der „Löwen“ rechnen? Unter anderem erwartet die Zuschauer in der ersten Folge ein Start-up mit einer Idee rund ums Handy, ein „Löwe“, der eine Kuh töten will und eine Mutter, die für ihre kranke Tochter das Unmögliche möglich machte.

Unternehmen aus Stuttgart und Region

Wie in den vergangenen Jahren auch sind wieder Unternehmer aus der Region dabei. Bereits in der zweiten Folge können die Zuschauer mit Gründern aus dem Ländle mitfiebern. Gleich zwei Unternehmer kämpfen in der zweiten Folge um einen Deal. Zum einen gehen die Jungs von „Teamwallet“ an den Start. Sie wollen mit ihrer Online-Mannschaftskasse die Arbeit des Kassenwarts in Vereinen einfacher machen. Die Jungs aus den Kreisen Göppingen und Esslingen schreiben dazu auf ihrer Webseite: „Innerhalb jeder Mannschaft gibt es einen, der die Arschkarte gezogen hat und die Aufgaben des Kassenwartes auf sich nimmt. Er muss sich ständig darum kümmern, dass die Teammitglieder auch ja alle Strafen und sonstigen Beiträge bezahlen“. Mit ihrer Online-Kasse soll das einfacher gehen. Prominente Kooperationspartner haben sie bereits: das Fußballportal FuPa, die Stuttgarter Kickers und den „Kicker“.

Zum anderen versuchen Janusz Hermann und Jenny Fischer von „TattooMed“ ihr Glück in der Show. Die beiden Gründer aus Stuttgart haben eine Pflegeserie speziell für tätowierte Haut entwickelt. Seit 2013 gibt es „TattooMed“. Nach Angaben von „Deutsche-Startups.de“ benötigen sie 300 000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile, um das Unternehmen „ richtig groß zu machen“.

Gründer aus der ersten Folge

Als erstes Start-up betritt in diesem Jahr das Gründer-Duo von „Protect Pax“ die „Höhle der Löwen“. Pascal Buchen (26) und Anthony Filipiak (22) aus Düsseldorf haben zerbrochenen Handy-Displays den Kampf angesagt: „Unser Ziel war es, einen unsichtbaren Schutz zu entwickeln, der das Handy quasi unkaputtbar macht“, so Pascal Buchen. Das ist ihnen mit „Protect Pax“ laut eigener Aussage gelungen: Das Produkt wird in flüssiger Form aufs Handy aufgetragen und soll das Display sechs Mal härter als herkömmliche Schutzfolien machen. Jetzt suchen die Gründer dringend einen Investor: „Ein ‚Löwe’ wäre wahnsinnig wichtig für uns. Alles Geld, das wir hatten, haben wir investiert“, erzählt Pascal Buchen.

Um mit Protect Pax weiterzuwachsen und das Produkt mittelfristig auch zum Schutz von Ceranfeldern oder Autoscheiben einzusetzen, erhoffen sich die Gründer 100.000 Euro für 15 Prozent Unternehmensanteile. Ralf Dümmel scheint begeistert: „Ich sag euch mal drei Sachen: geil, geil, geil.“ Aber investiert er oder ein anderer „Löwe“ tatsächlich?

Wie schlagen sich die weiteren Kandiaten?

Auch Luisa Mentele und Markus Deibler möchten mit ihrem Start-up „Luicella’s Ice Cream“ einen Investment-Deal mit nach Hause nehmen: 120.000 Euro für 10 Prozent Unternehmensanteile wollen die Gründer durch „Die Höhle der Löwen“ bekommen. „Eis ist unsere ganz große Leidenschaft“, erklärt Luisa Mentele die Motivation des Gründer-Duos. Die 28-Jährige hat an einer italienischen Eis-Universität studiert. Der frühere Olympia-Weltrekord-Schwimmer Markus Deibler (27) beendete für die kalte Köstlichkeit sogar seine Profisportler-Karriere: „Ich hatte einfach keine Lust mehr, mein ganzes Leben nur aufs Schwimmen auszurichten. Und ich hatte richtig Bock, mit Luisa Eis zu machen. Deswegen habe ich entschieden: Ich höre mit dem Schwimmen auf.“

Heute gehören zum Unternehmen „Luicella’s Ice Cream“ zwei Eisdielen in Hamburg, Fertig-Eis-Sorten im Einzelhandel und der neue Eis-Mix, mit dem man Eis zu Hause einfach selbst herstellen kann. „Sie sind die personifizierte Glaubwürdigkeit für dieses Thema“, lobt Carsten Maschmeyer die Gründer nach ihrem Pitch. Und auch für die anderen „Löwen“ spricht viel für „Luicella’s Ice Cream“. Doch das Logo, auf dem auch eine Kuh zu sehen ist, gefällt Frank Thelen gar nicht: „Ich habe ein Problem damit, dass es die Marke brutal einschränkt. Nämlich auf Kuh-Milch. Darum die offene Frage: Darf ich eure Kuh töten?“ Lassen sich die Gründer darauf ein und reicht ihre Performance für einen Deal in der „Höhle der Löwen“?

Rührung bei der Jury

Mit einer ganz besonderen Geschichte gehen das Mutter-Tochter-Gespann Anna Vonnemann und Dindia Gutmann aus Berlin mit Geschäftspartnerin Saskia Holodynski in „Die Höhle der Löwen“: Dindia erlitt bereits im Mutterleib einen Schlaganfall und hat seitdem eine halbseitige Lähmung. „Halbseitig gelähmt zu sein bedeutet Unselbstständigkeit, Abhängigkeit und starke Schmerzen, aber auch Ausgrenzung“, schildert Dindia ihre Erfahrungen. Um ihrer Tochter zu helfen, entwickelte Mutter Anna ohne technische Vorkenntnisse ein Gerät, das Dindia mit elektrischen Impulsen bei ihrer Körperhaltung unterstützt – und hatte erstaunlichen Erfolg. Heute ermöglicht „MovEAid“ der 26-jährigen Dindia viel Bewegungsfreiheit und Körperkontrolle.

Um ihre Erfindung weiterzuentwickeln und auch anderen Menschen damit helfen zu können, erhoffen sich die Gründer von den „Löwen“ 200.000 Euro für 20 Prozent Unternehmensanteile. „Je weiter wir kommen, desto höher sind auch die Summen, die wir investieren müssen“, erklärt die 67-jährige Anna Vonnemann. Die „Löwen“ sind von der Entstehungsgeschichte von „MovEAid“ gerührt.

Wie sich außerdem die Gründer Birgit Unger von „hearts for heels“ und Familie Wilde von „Otto Wilde Grillers“ in der „Höhle“ schlagen und wie es den Start-ups „Ankerkraut“ und „Abflussfee“ aus der letzten Staffel ergangen ist, zeigt Vox zum Auftakt der vierten Staffel.