Dass das Rathaus barrierefrei wird, ist den Stammheimern besonders wichtig. Foto: Lederer

Der örtliche Bezirksbeirat hat beschlossen, für welche Projekte er sich Geld aus dem Haushalt wünscht.

Stammheim - Wenn der Gemeinderat im Herbst dieses Jahres über den Doppelhaushalt 2014/15 berät, sollen sich seine Mitglieder, die einzelnen Stadträte, im Klaren sein, was den Politikern in den jeweiligen Bezirken wichtig ist. Der Stammheimer Bezirksbeirat hat darum in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag darüber abgestimmt, welche Projekte und Maßnahmen im Ort ihm besonders am Herzen liegen und eine Rangfolge aufgestellt. „Wir haben uns zwei Kategorien überlegt: wichtig und sehr wichtig“, sagte Bezirksvorsteherin Susanne Korge einleitend, „dann verliert man die einzelnen Posten nicht aus den Augen.“ Außerdem halte sie es für besser, den Gemeinderat nicht mit zu vielen Vorschlägen zu überschwemmen.

Zwei Punkte sind den Stammheimern gleichermaßen wichtig und stehen ganz oben auf der Prioritätenliste: dass es Geld für die Sanierung des Rathauses und der Schule gibt. Das Bezirksrathaus an der Kornwestheimer Straße ist nicht barrierefrei erreichbar. Der vorhandene Schrägaufzug bringt die Besucher nur ins Hochparterre. Den Saal und die Büros im ersten und zweiten Stock erreicht man nur, wenn man die Treppenstufen bewältigt (wir berichteten). Auch müssen an dem Haus die Fassade, Fenster, Kellerbelüftung und das Dach wieder in Schuss gebracht sowie ein zweiter Fluchtweg eingerichtet werden.

Gleichermaßen wichtig ist den Stammheimern, dass ihre Schule die baulichen Voraussetzungen für eine weiterführende Schule erfüllt. Rektorin und Kollegium würden gern das Modell einer Gemeinschaftsschule verwirklichen. Geld müsste der Gemeinderat für Räume, die Mensa, den Ganztagesbetrieb, Barrierefreiheit sowie die Sanierungen am Hauptbau und an den Pavillons in die Hand nehmen.

Personalaufstockung ist ebenfalls ein wichtiges Thema

Wichtig ist den Bezirksbeiräten auch der Neubau einer Kindertagesstätte in der Asperger Straße 41 mit 70 Plätzen inklusive eines Jugendtreffs. Machbarkeitsstudien sind bereits entwickelt worden. „Mittlerweile gibt es einen dritten Entwurf, der eine Kita im Erdgeschoss und einen Jugendtreff im Obergeschoss vorsieht “, sagte Bezirksvorsteherin Susanne Korge. Bis das Projekt baureif sei, dauere es noch. Im kommenden Haushalt sollte daher Mittel für die weitere Planung bereitgestellt werden. Die Stammheimer Kommunalpolitiker votierten dieses Projekt in die zweitwichtigste Kategorie.

Dort landete auch das Thema „Bürger- und Familienzentrum“, das nach dem Willen der Beiräte an der Korntaler Straße entstehen soll. Fraglich ist, ob als Um- oder Neubau. Derzeit befinden sich in dem sanierungsbedürftigen Gebäude die Feuerwehr und der Gemeindesaal. Zunächst fordern die Stammheimer Geld für eine Machbarkeitsstudie (Sanierung oder Abriss) und Planungsmittel.

Weitere wünschenswerte Maßnahmen, die auf der Stammheimer Prioritätenliste auftauchen, sind: die Verschönerung des Freihofplatzes, der Bau des Vollanschlusses an der Neuwirtshauskreuzung, der Direktanschluss von der B27a an die Justizvollzugsanstalt, Parkplätze an der Poppenweilerstraße sowie Straßensanierungen, insbesondere der Korntaler Straße und des Marco-Polo-Weges.

Weil der Gemeinderat auch über Personalkosten berät, haben die Stammheimer Kommunalpolitiker auch hierfür ihre Forderungen formuliert: Gleichberechtigt wichtig ist ihnen die Schaffung einer halben Stelle für „Generationenübergreifendes Arbeiten im Luise-Schleppe-Haus“ sowie eine Personalaufstockung im Bezirksamt. Dort fehlen eine halbe Stelle im Vorzimmer, eine 75-Prozent-Stelle im Standesamt sowie eine anteilige Hausmeisterstelle, die man sich jedoch mit dem Zuffenhäuser Rathaus teilen könnte. Die Forderung nach einer Aufstockung der Stelle für Mobile Jugendarbeit und Schulsozialarbeit von jeweils 50 auf 100 Prozent stellten die Bezirksbeiräte zurück.