Studenten und Wissenschaftler starten traditionell vor dem Schloss der Uni. Foto: Archiv

Sie heißen Nachlaufende Rohstoffe, Running Gag oder Flotte Früchtchen. Die Uni Hohenheim lädt zum 25. Staffellauf, und die Studenten machen daraus eine Gaudi.

Hohenheim - Wer am Mittwoch durch den Botanischen Garten der Universität Hohenheim geht, darf sich nicht wundern, wenn Läufer in bunten Westen durch den Park rennen, denn am 28. Juni geht es an der Universität Hohenheim sportlich zu. Aktuelle und ehemalige Hohenheimer sowie einige Gäste rennen um den Sieg beim 25. Hohenheimer Staffellauf, der jedes Jahr seit 1993 stattfindet. In Fünfergruppen starten bis zu 70 Teams mit dem Ziel, das insgesamt rund 5000 Meter lange Rennen so schnell wie möglich zu beenden. Die Läufer starten um 17.30 Uhr an der Südseite des Schlosses. Die 755 bis 1500 Meter langen Runden sind in verschiedenen Farben markiert und während des Laufs abgesperrt. Da es aber nur kleine Teile des Gartens betrifft, werden Besucher kaum eingeschränkt.

Studenten und Professoren denken sich ulkige Namen aus

„Der Staffellauf ist nach 25 Jahren ein echter Selbstläufer“, sagt MartinBlum, der Leiter des Instituts für Zoologie. Als er 2002 zur Universität Hohenheim kam, erfuhr er beiläufig vom Lauf und organisierte umgehend ein Team. Dies ist nun 15 Jahre her und jedes Jahr freut sich der Hobbyläufer auf dieses besondere Ereignis, das immer fest im Kalender steht. „Gemeinsam schwitzen ist die Ausnahme“, sagt Blum, wenngleich Mitarbeiter und Studenten auch zu anderen Aktionen zusammenkommen. Wie ihn gibt es noch „andere Überzeugungstäter, die immer wieder mitlaufen“.

Das Team von Martin Blum heißt „Humboldt Reloaded“ und besteht aus verschiedenen Mitarbeitern dieses Projekts, dessen Leiter er ist. Hier können Studenten die wissenschaftlichen Methoden praktisch anwenden. Blum sagt: „Mit dem Namen wollen wir auch Flagge zeigen. Andere denken sich teilweise sehr ulkige Namen aus, dann auch oft in Bezug auf ihr Fachgebiet. Dieses Jahr treten beispielsweise Teams mit Namen wie Nachlaufende Rohstoffe, Running Gag, Run Forest Run oder die Flotten Früchtchen an.“ In manchen Jahren gab es so viele Läufer, dass sie sogar mit zwei Mannschaften starten mussten. Mit seinen mittlerweile 61 Jahren lässt er dabei aber die Jungen die langen Strecken laufen.

Das Ziel ist, das Nachbarinstitut zu schlagen

„Die Allermeisten laufen zum Spaß, obwohl es teils außerirdische Bestzeiten gibt. Wenn jemand übertroffen werden soll, dann das Nachbarinstitut, ganz nach dem Motto ‚Die schafft man noch’, aber auch das nur im Scherz“, sagt Blum. Sein Team braucht insgesamt meist 17 bis 19 Minuten und ist damit ein wenig langsamer als Gruppen, die schon nach knapp 13 Minuten das Rennen beenden.

Obwohl es den Staffellauf schon seit 25 Jahren gibt, hat sich kaum etwas verändert. Darin sieht Blum aber auch den Charme der kleinen Veranstaltung. Tradition hat auch die Feier am Ende. Beim Grillen werden die Ergebnisse bekannt gegeben und die Sieger geehrt. Aber auch für alle anderen Teilnehmer werden Sachpreise ausgelost.