Die Böblinger Straße zerschneidet den Stadtteil Stuttgart-Kaltental. Foto: Alexandra Kratz

Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat ihr Programm für die 2018 geplanten städtebaulichen Erneuerungen vorgelegt. Die Menschen in Stuttgart-Kaltental können sich freuen, aber auch für andere Gebiete soll es Geld geben.

Kaltental/Vaihingen - Kaltental steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Das haben der Verwaltungsausschuss und der Ausschuss für Umwelt und Technik in ihrer Sitzung vor der Sommerpause beschlossen. Es geht um die Frage, für welche Stadtteile die Verwaltung im kommenden Jahr Fördermittel vom Bund und vom Land beantragt, um die Gebiete städtebaulich zu sanieren.

Die Stadt hat in den vergangenen Monaten in Kaltental die sogenannten vorbereitenden Untersuchungen vorangetrieben. Die Bürger durften ihre Ideen und Vorschläge einbringen. Entstanden ist ein grober Fahrplan, was gemacht werden könnte, damit Kaltental schöner wird. Die Verwaltung will den Bericht über das Ergebnis der vorbereitenden Untersuchungen kurz nach der Sommerpause vorlegen. Erst dann gibt es eine Zahl, welchen Förderrahmen die Stadt bei Bund und Land beantragen möchte und wie viel Geld zusätzlich aus der Stadtkasse benötigt wird. Denn die Stadtteil-Sanierungsprogramme sind immer Komplementärprogramme. Das bedeutet, dass es Fördermittel nur gibt, wenn die Stadt auch selbst einen Teil zahlt.

Verbesserung der Nahversorgung

Ein paar Vorschläge, was in Kaltental in Angriff genommen werden könnte, sind bereits in der Gemeinderatsvorlage aufgelistet. Demnach geht es vor allem um eine Aufwertung der Ortseingänge und der öffentlichen Freiflächen, um das Wohnumfeld zu verbessern. Zudem will die Verwaltung private Baumaßnahmen initiieren, insbesondere hinsichtlich energetischer Verbesserungen der Bausubstanz. Darüber hinaus will die Stadt schlecht genutzte und brachliegende Gewerbeflächen neu ordnen. Die Nahversorgung muss verbessert, die vor Ort noch bestehenden Läden müssen gestärkt werden.

Vor allem aber geht es der Verwaltung um bessere Wegeverbindungen, zum einen zwischen den beiden Hügeln in Kaltental, zum anderen zwischen den Wohngebieten oben und den Stadtbahnhaltestellen unten im Tal an der Böblinger Straße. Vor der Verwaltung und den Kaltentalern liegen also zwei Berge Arbeit.

Geld für den Dürrlewang-Park

In Dürrlewang ist man da schon ein ganzes Stück weiter. Auf Platz vier der Prioritätenliste steht ein Aufstockungsantrag für die Sanierung des Stadtteils. Im Februar 2014 legte die Verwaltung den Bericht mit den Ergebnissen der vorbereitenden Untersuchungen vor. Demnach werden 12,7 Millionen Euro für die Sanierung gebraucht. Mit dem Geld sollen unter anderem öffentliche Plätze und Grünflächen verschönert und die Osterbronnstraße umgestaltet werden. Zudem will die Stadt private Baummaßnahmen initiieren und mit Fördermitteln einen entsprechenden Anreiz schaffen. Der aktuelle Förderrahmen beträgt zwei Millionen Euro. Es ist jedoch völlig normal, dass am Anfang nur ein Teil des gesamten Förderrahmens bewilligt wird. In der Regel stocken Bund und Land die Beträge in den Folgejahren dann noch mehrfach auf. So war es auch bei dem mittlerweile abgeschlossenem Sanierungsgebiet „Soziale Stadt Fasanenhof“.

Die Stadt will zudem einen Aufstockungsantrag speziell für den Dürrlewang-Park stellen. Das Garten- Friedhofs- und Forstamt schätzt die Kosten für die geplante Umgestaltung auf 2,65 Millionen Euro. Die Verwaltung hofft auf Fördermittel in Höhe von 1,855 Millionen Euro. Die Stadt Stuttgart müsste dann noch knapp eine Million zur Verfügung stellen. Im Programmjahr 2017 hat der Gemeinderat bereits eine halbe Million Euro bewilligt.

Es geht auch um Integration

Auch Vaihingen soll 2018 weiter von Fördermitteln profitieren, und zwar das Gebiet Vaihingen 4, den östlichen Bereich der Hauptstraße. Im vergangenen Jahr wurden für das Gebiet im Rahmen des Landessanierungsprogramms 1,7 Millionen Euro bewilligt. Beantragt waren 7,41 Millionen Euro. Der Differenzbetrag soll mittelfristig durch Aufstockungsanträge gedeckt werden. 2018 geht es um sogenannte nicht investive Städtebauförderung. „Gefördert werden Projekte in Gebieten der Sozialen Stadt und der aktiven Stadt- und Ortsteilzentren sowie im Landes-Sanierungsprogramm, die der Begleitung, Unterstützung und Verstetigung von Maßnahmen dienen, insbesondere zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts und der Integration“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Die Stadt will 11 000 Euro an Fördermitteln beantragen und diese mit Komplementärmitteln in Höhe von 26 000 Euro aufstocken.