In diesem Bereich entlang der Pforzheimer Straße geht es oft sehr eng zu. Der Stadtseniorenrat wünscht sich eine Umgestaltung. Foto: Georg Linsenmann

Weil es im Bereich derf Pforzheimer Straße/Mathildenstraße immer wieder eng zugeht, fordern Delegierte des Stadtseniorenrats eine Umgestaltung. Der örtliche Bezirksbeirat hat sich jüngst mit dem Thema befasst.

Weilimdorf - In der aktuellen Sitzung des Bezirksbeirates hat Rainer Wißler, Sprecher des Stadtseniorenrates, den Bericht zu einer Umfrage unter Passanten hinsichtlich der „Konfliktsituation in der Pforzheimer Straße“ vorgetragen. Dass der Tagesordnungspunkt mit gutem Grund unter diesem Titel geführt wurde, machte Wißler denn auch sehr deutlich. Ausgangspunkt der Konfliktsituation sei, dass der Gehweg-Abschnitt zwischen Mathilden- und Talgrabenstraße in beide Richtungen für Radfahrer freigegeben und dafür viel zu eng sei. Hinzu komme, dass dieser Gehweg an einem dank angrenzender Geschäfte und Arztpraxen intensiv genutzten, schmalen Parkstreifen liege: „Da wird eingeladen, Türen schlagen in den Gehwegbereich hinein auf, und oft wird auch bis auf den Gehweg geparkt,“ stellte Wißler fest.

Täglich bis zu 2o00 Menschen unterwegs

Besonders schwer hätten es in diesem stark frequentierten Bereich, an dem sich täglich bis zu 2000 Menschen bewegten, Rollstuhlfahrer und in ihrer Mobilität eingeschränkte, ältere Menschen, die etwa auf einen Rollator angewiesen seien. „Dieses Durcheinander ist für Jüngere und für Ältere gefährlich und nicht länger haltbar,“ betonte Wißler.

Um die Situation einmal genauer zu erfassen, hatte der Stadtseniorenrat einen Fragebogen ausgearbeitet, mit dem im Oktober vergangenen Jahres an drei aufeinander folgenden Tagen vor Ort eine Umfrage unter knapp 300 Passanten gemacht wurde. Deren Ergebnis war deutlich: 217 Personen würden sich „sicherer fühlen, wenn die Pforzheimer Straße in diesem Bereich zu einer Tempo-30-Zone würde, Radfahrer auf der Straße fahren und der Gehweg nur von Fußgängern benutzt würde“. Wobei ein Drittel der Antworten von Autofahrern waren. Aus dem Ergebnis der Umfrage schloss Wißler: „Eine deutliche Mehrheit der Befragten ist mit der heutigen Situation nicht zufrieden.“ Entsprechend bat er das Gremium, eine entsprechende Umgestaltung „weiter zu verfolgen“. Zudem empfahl Wißler, in Zusammenhang mit dem Projekt „Stadtteilzentrum konkret“ die 30er-Zone „bis zur Solitudestraße auszuweiten“.

Beirat uneins bei Wunsch nach mehr Tempo 30

Wohl wissend, dass dieses alte Thema das Potenzial für eine episch lange Debatte birgt, versuchte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich die Sache einzuhegen: „Eine Debatte ist heute nicht vorgesehen. Nur die Kenntnisnahme des Berichtes. Sonst sitzen wir bis morgen früh hier.“ Die Stellungnahmen der Fraktionen fielen dann so knapp wie eindeutig aus. Marc W. Benzinger (CDU) dankte zwar für das Engagement des Stadtseniorenrates, stellte aber klar: „Wir können dem Wunsch nach Tempo 30 nicht entsprechen. Dafür ist die Straße zu wichtig für die Infrastruktur von Weilimdorf.“

Mit dieser kategorischen Ablehnung blieb er dann aber allein. Peter Hanle (SÖS-Linke-PluS) sah sich durch den Bericht „bestärkt in der Meinung, wie das weitergeführt werden kann“. Bestätigt sah sich auch Dieter Benz (SPD). Seine Fraktion habe das „schon immer gewollt“ und zuletzt im Jahr 2012 beantragt: „Denn tatsächlich ist die Situation durch die im Wege stehenden Laternenmasten noch viel schlimmer,“ stellte er fest. Regelrecht „begeistert“ von der Idee gab sich Rudolf Pfleiderer (Bündnis 90/Die Grünen). Er will, dass das Thema gleich bei der Februar-Sitzung des Arbeitskreises „Stadtteilzentrum konkret“ auf die Tagesordnung kommt. Bezirksvorsteherin Zich beendete das Thema schließlich mit dem Satz: „Schauen wir mal, was daraus wird.“