Bei den Umgestaltungsarbeiten sollen die Menschen die Möglichkeit haben offen mitzudiskutieren. Foto:  

Das Forum „Lebendiger Westen“ ruft die Bürger dazu auf ihren Stadtteil mitzugestalten. Es soll auf die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Orten der Ruhe, der Aktivität und nach Treffpunkten eingegangen werden.

S-West - Das Forum Lebendiger Westen organisiert zusammen mit dem Amt für Stadtplanung und –erneuerung die Bürgerbeteiligung bei städtebaulichen Projekten im Sanierungsgebiet Stuttgart 28. Unter anderem soll der Park am Gesundheitsamt nach dem Umzug des Olgäle umgeplant werden. Die Einflussmöglichkeiten des Forums umfassen den zentralen Teil des Parks und seiner Nutzungen.

Unterscheidung in Aktiv, Ruhe und Treffen

Bei einem Infoabend hat der Landschaftsarchitekt Michael Hink kürzlich rund 35 Bürgern den aktuellen Stand des Projekts vorgestellt. Im Anschluss wurden in Arbeitsgruppen Ideen und Wünsche der Bürger aufgenommen und diskutiert. Die Gruppenarbeit wurden in die Felder „Aktiv“, „Ruhe“ und „Treffen“ untergliedert. Jede Gruppe umfasste etwa zehn Personen und bearbeitete reihum jedes der drei Themen an großformatigen Plänen. Die Moderation der Gruppen im Foyer des Mehrgenerationenhauses West übernahmen zwei Mitarbeiter des Garten-, Friedhof- und Forstamts sowie der Landschaftsarchitekt Hink.

Offene Diskussionen zeigen Anklang

Letzterer zeigte sich angetan von der Professionalität der Bürgerschaft. „Einige Ideen waren für uns ganz neu, andere hatten wir auch schon überlegt.“ Allerdings: „Leider wurde manches aber im Laufe der Planung verworfen. Vielleicht können wir die eine oder andere Sache ja nun wiederbeleben“, sagte Hink. Auch Uwe Rosentreter, der Sprecher des Forum Lebendiger Westen, äußerte sich zufrieden mit dem Abend. „Im Forum gab es anfangs Bedenken, ob die engen Randbedingungen die Teilnehmer nicht eher abschrecken würden. Die offene Diskussion mit vielen guten Rückmeldungen zeigt aber, dass sich das Engagement gelohnt hat.“

Die Ergebnisse der Veranstaltung werden ausgewertet und in gut zwei Wochen auf der Webseite des Forums Lebendiger Westen veröffentlicht (www.eltern-kind-zentrum.de, unter „Wir bieten“, dort unter „Bürgerbeteiligung“). Die Planung wird vom Büro Hink Landschaftsarchitektur fortgeführt und am Dienstag, 9. Dezember, an einem weiteren Informationsabend im Bürgerzentrum Bebelstraße vorgestellt. Der Bauantrag soll Anfang 2015 erfolgen. Der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle legt großen Wert auf die Einhaltung der Termine. Nur dann könne man 2016 tatsächlich mit den Bauarbeiten beginnen.

Projekte gibt es zu vielen Themen

Ein weiteres Projekt, bei dem die Beteiligung der Bürger gefragt ist, die vom Forum Lebendiger Westen mitorganisiert wird, ist die Elisabethenanlage. Bei einem Treffen im Eltern-Kind-Zentrum – Mehrgenerationenhaus West ging es vor allem um die Obdachlosen und die Patienten der nahegelegenen Suchtpraxis, die sich häufig in der Anlage aufhalten. Auch hier wurde über die Bedürfnisse der Bürger gesprochen, aber auch über ihre Ängste vor der Grünanlage und die Schwierigkeit, Randgruppen einzubinden.

Neben dem Park am Gesundheitsamt und Elisabethenanlage hat sich im Forum Lebendiger Westen mittlerweile auch eine Arbeitsgruppe zur Umgestaltung des Bismarckplatzes gebildet. Hier soll noch vor Weihnachten eine Informationsveranstaltung zur Bürgerbeteiligung stattfinden. Die Stadt signalisierte dem Forum bereits, dass auch kurzfristige Maßnahmen im Sanierungsgebiet S28 möglich seien. Elke Arenskrieger, Leiterin der Geschäftsstelle des Forums, äußerte sich optimistisch: „Ich glaube, da geht was.“