Anja Bittner, Sarah Anaïs Mattheus, Sönke Patt und Katharina Ludwig (v.l.) entwickeln neue Ideen für den Karl-Benz-Platz. Foto: C. Friedmann

Studenten des Fachbereichs Stadtplanung der Hochschule Nürtingen-Geislingen haben in Untertürkheim ihre Konzepte für den Karl-Benz-Platz präsentiert.

Untertürkheim - Wie schön könnte der Karl-Benz-Platz doch sein, wenn man ihn nur umgestalten und anders strukturieren würde? Dieser Frage haben sich Studenten der Fachrichtung Stadtplanung der Hochschule Nürtingen-Geislingen gewidmet und Konzepte für eine Neugestaltung des Platzes erarbeitet. Im Frühjahr hatten der Untertürkheimer Bezirksbeirat und die Stuttgarter Wirtschaftsförderung einen studentischen Wettbewerb zu diesem Thema initiiert. Eine Jury der Hochschule hat die vier besten Konzepte ausgewählt. Diese wurden jetzt im Untertürkheimer Bezirksamt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der erste, mit 300 Euro dotierte Preis, wurde gleich zweimal vergeben. Einen davon erhielt Sarah Anaïs Mattheus, in deren Konzept der Platz einen deutlichen Bezug zum Neckar bekommen soll. „An mehreren Stellen soll sich das Motiv des Kieselsteins finden“, erklärt sie. Auch als Platzbelag böten sich Kieselsteine an. Außerdem hat sie ein Wasserspiel, Bäume als Schattenspender sowie ein Café auf dem Platz geplant.

Den Bunker in den Fokus rücken

Der andere erste Preis ging an Katharina Ludwig. Sie sieht den Karl-Benz-Platz in Zukunft als Raum mit verschiedenen Zonen: einer Ruhezone, einer Bewegungszone, einer Erlebnis- und einer Bunkerzone. Die letztere soll den Tiefbunker, der von Passanten aktuell kaum wahrgenommen wird, in den Fokus rücken. „Den Bunker könnte man mit Glasbausteinen und bemalten Fliesen hervorheben“, sagt Katharina Ludwig. „Und ein Fußweg könnte eine Verbindung zwischen den verschiedenen Zonen schaffen.“

Nach Ludwigs Plänen soll der Karl-Benz-Platz in drei kleinere Plätze mit einheitlichem Bodenbelag unterteilt werden. Bäume sollen für mehr Grün, ein Café für mehr Gemütlichkeit und Sitzgelegenheiten für mehr Aufenthaltsqualität sorgen.

Den zweiten Platz im Wettbewerb gewann Sönke Patt. Er hätte für den Karl-Benz-Platz gerne eine Grünanlage, einen Skaterpark und Sitzstufen in Richtung des Neckars. Mithilfe von Solarbäumen könnte außerdem Strom für am Platz parkende Elektro-Autos erzeugt werden.

Ein Eiscafé aus Glas könnte den Bereich heller machen

Anja Bittner erhielt für ihr Konzept den dritten Platz. Sie würde auf dem Karl-Benz-Platz gerne einen größeren Fußgängerbereich schaffen. Wasserelemente, Pflanzen, Sitzstufen in Richtung des Neckars und Fahrradabstellplätze sollen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Bittners Planungen sehen außerdem ein Eiscafé aus Glas an der Bahnhofsunterführung vor. „Damit könnte der dunkle Bereich dort etwas heller und freundlicher gemacht werden“, erklärt sie.

Die Untertürkheimer Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel ist dankbar für die frischen Ideen der Studenten. Man habe den angehenden Stadtplanern bei ihren Konzepten bewusst keine Vorgaben gemacht, so Wenzel. „Sie sollten ganz frei planen und ihre Ideen einbringen, damit etwas Neues entstehen kann.“ Bei einer Ortsbesichtigung sollten sich die Studenten zunächst ein Bild des Platzes machen. Sie sollten die Örtlichkeiten ganz unvoreingenommen in Augenschein nehmen, um ihre persönlichen Visionen und Vorstellungen für eine Neugestaltung zu entwickeln.

Die beste Lösung soll umgesetzt werden

Einige der Vorschläge, so die Bezirksvorsteherin, seien bei der Stadt bereits auf positive Resonanz gestoßen. Nun wolle sich der Untertürkheimer Bezirksbeirat mit den Entwürfen befassen. In Zusammenarbeit mit der Stadt solle dann „die beste Lösung“ gefunden werden. Ziel der Neugestaltung ist, den Karl-Benz-Platz im Ortskern des Stadtbezirks schöner und freundlicher zu machen sowie die Aufenthaltsqualität und die Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern.