Beim Platz am Koppentalbrunnen sei alles falsch gelaufen, monieren die Räte. Foto: Fritzsche

Im Stuttgart Nord steht der Kurs momentan auf Abwarten, denn das Stadtplanungsamt will Kleinprojekte erst planen, wenn Großbauvorhaben abgeschlossen sind. Dieses Vorgehen sorgt für Diskussionen.

S-Nord-Im Unterschied zu den anderen Innenstadtbezirken bekommt Stuttgart-Nord lediglich 300 000 Euro statt 600 000 Euro pro Doppelhaushalt aus der Stadtentwicklungspauschale (Step), mit der Mikroprojekte zur Verbesserung von Lebens- und Wohnqualität in der Innenstadt umgesetzt werden. Das liege daran, dass es einfach noch nicht so viele Projekte oder Vorhaben dazu im Bezirk gebe, sagte Antje Sartorius vom Stadtplanungsamt am Montag im Bezirksbeirat. Dem widersprachen die Bezirksbeiräte heftig: „Da können wir Ihnen gleich 15 oder 20 Vorschläge machen“, rief Sebastian Sage (SPD) und erinnerte daran, dass die Lokalpolitiker im vergangenen Jahr eine Liste mit Vorschlägen zusammengestellt hatten: „Wir haben Prioritäten beim Spielplatz Kleinstraße und beim Koppentalplatz gesetzt.“

Der Spielplatz ist bereits in Arbeit-noch bis April 2015

Der Spielplatz an der Kleinstraße im Nordbahnhofviertel ist das erste Projekt gewesen, das 2013 – das erste Jahr, in dem der Bezirk Nord beim kommunalen Förderprogramm Step berücksichtigt worden ist – angegangen wurde. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat das zuständige Architekturbüro Winkler und Boje eine neue Gestaltung erarbeitet. Laut Antje Sartorius haben die Umbauarbeiten begonnen, im April 2015 sollen sie beendet sein.

Warten sei jetzt der falsche Weg

Beim Koppentalplatz wiederum sei „das Gegenteil von dem, was wir wollten, gemacht worden“, kritisierte Sebastian Sage. Der kleine Platz am umgebauten Klinikum an der Kreuzung See-/Panorama-/Sattlerstraße ist jüngst wieder mit dem Koppentalbrunnen versehen worden, der während der Bauarbeiten am Klinikum abgebaut gewesen war. Hier hatten sich die Lokalpolitiker eine Neugestaltung der Kreuzung gewünscht. „Zuerst hieß es, wartet, bis das Klinikum fertig ist, dann geht es an die Neugestaltung“, monierte auch Kai Hoffmann (CDU). „Jetzt ist es zu spät, jetzt ist Geld verschwendet worden, den Vorher-Zustand wiederherzustellen.“ Darum, so waren sich die Bezirksbeiräte einig, dürfe man jetzt nicht warten, bis die großen Bauprojekte im Bezirk abgeschlossen sind.

Ist eine Aktualisierung die beste Lösung?

Das war Sartorius’ Vorschlag gewesen: Abwarten, bis fertig gebaut sei, dann könne man sich ansehen, wo mit Step-Geldern Spielflächen oder grüne Plätze geschaffen werden könnten. „Sollen wir jetzt Jahre warten, bis Stuttgart 21 fertig ist?“, fragte Sage. Bezirksvorsteherin Sabine Mezger schlug vor, die Vorschlagsliste zu aktualisieren und erneut einzureichen.

Veränderungen sind an drei Orten vorgesehen

2015 sollen an drei Stellen Gehwegnasen gebaut, Bäume gepflanzt und Fahrspuren verändert werden: an der Türlen-/Mönchhaldenstraße, an der Störzbach-/Sarwey-/Nordbahnhofstraße, und an der Friedhof-/Heilbronner Straße. Anna Kedziora (Freie Wähler) kritisierte, dass die Step-Gelder nicht in der Halbhöhe verwendet werden können. Diese gilt nach den Step-Richtlinien als ausreichend grün, im Gegensatz zur verdichteten Innenstadt im Kessel. „Im Bereich Doggenburg fallen mir mehrere Dinge ein, die man umsetzen könnte“, sagte sie, beispielsweise die sanierungsbedürftigen Toilettenhäuschen oder das Brunnenhäusle, das ein neues Dach und einen Anstrich bräuchte.