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Roma aus dem Kosovo belasten die Stadtkasse, Land denkt nicht an eine Umverteilung.

Freiburg - Seit Jahren setzt sich Freiburg für ein Bleiberecht von Roma-Flüchtlingen ein. Das hat sich bei diesen offenbar herumgesprochen, denn nirgendwo leben so viele wie im Breisgau. Zu viele, meint nun OB Dieter Salomon und bittet Ministerpräsident Stefan Mappus um Hilfe.

Die Stadt Freiburg ächzt unter der finanziellen Last, die sie durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo zu tragen hat. Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) klagt jetzt in einem Brief an Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) über einen "massiven Zustrom" neuer Migranten seit Jahresbeginn. Dieser führe "die Stadt nun logistisch und finanziell an den Rand ihrer Möglichkeiten".

Seit Januar seien 113 Personen neu eingereist, und ein Ende sei nicht abzusehen, heißt es in dem Brief an den Regierungschef, der unserer Zeitung vorliegt. Insgesamt lebten in Freiburg damit rund 850 Roma-Flüchtlinge. Salomon: "Keine andere mit Freiburg vergleichbare Stadt in Baden-Württemberg hat eine ähnlich hohe Anzahl an Flüchtlingen aus dem Kosovo aufnehmen müssen."

Laut Stuttgarter Innenministerium leben im Südwesten insgesamt 1115 Roma, die illegal aus dem Kosovo eingereist sind. Deutschlandweit sind es rund 14000. Salomon weist auf die erheblichen finanziellen Belastungen für den städtischen Haushalt sowie den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt hin.