Eine Niederflurbahn, wie hier in Straßburg, soll durch den Kreis Ludwigsburg fahren. Nun hat sich auch Remseck für diesen Weg ausgesprochen. Foto: Tim Höhn

Eigentlich ist klar: Remseck will eine Verlängerung der SSB-Stadtbahn. Doch nun muss sich die Stadt dem Willen von Ludwigsburg und dem Kreis beugen – damit hat so mancher Gemeinderat ein Problem.

Remseck - Nach Ludwigsburg, Markgröningen und dem Kreistag hat sich auch Remseck dafür ausgesprochen, ein neues Schienensystem im Landkreis für Fördermittel anzumelden. Die Züge mit fast ebenerdigem Einstieg, eine sogenannte Niederflurstadtbahn, könnten von Remseck aus über Ludwigsburg bis nach Möglingen und Markgröningen fahren.

Der Beschluss des Gemeinderats am Dienstag ist eine Kehrtwende, hatte das Gremium bisher doch einstimmig für eine Hochflurstadtbahn votiert, wie sie die SSB betreiben. Eine der SSB-Linien endet bislang im Stadtteil Neckargröningen. Ganz von dieser Linie will die Stadt gleichwohl nicht abweichen: Man erkenne an, dass nur eine Niederflurvariante derzeit in Betracht komme, heißt es in dem Beschluss. Konkret für eine Niederflurbahn aussprechen will sich die Stadt aber nicht.

Bessere Anbindung von Pattonville gefordert

„Wir sollten nicht die Kommune sein, die ausschert“, sagte der Oberbürgermeister Dirk Schönberger. Deshalb sei ein Votum für das von Ludwigsburg favorisierte System wichtig. Der Erste Bürgermeister Karl-Heinz Balzer betonten: „Wir halten uns alle Optionen offen“.

Die Zustimmung zum neuen Kurs fiel einigen Räten schwer, fühlten sie sich von der Kreisstadt unter Druck gesetzt. Diese hatte mit dem Landkreis eine sogenannte Doppelstrategie ersonnen, wonach Schnellbusse und die Niederflurbahn gleichberechtigt geplant werden sollen – eine SSB-Bahn aber nicht mehr.

Er sei nicht bereit, den Beschluss zur SSB-Bahn zu opfern, sagte der CDU-Rat Georg Strohmaier, der gegen den Kurswechsel stimmte. Harald Sommer (SPD) meinte, dass der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec „überhaupt keine Rücksicht“ auf die anderen Partner beim Nachverkehrs-Ausbau nehme. Es sei ein „Rumgeeiere ohne Ende“ gewesen.

Neben dem Förderantrag beschloss der Gemeinderat deshalb, eine Anbindung von Pattonville im Auge zu behalten. Das sei man den Einwohnern des Stadtteils schuldig, erklärten mehrere Fraktionen.