Ein junger Mann hat sich bei diesem Manöver in Stuttgart in Gefahr gebracht. Foto: Facebook

Was mancher für lässig oder witzig hält, kann schnell lebensgefährlich werden: Das Mitfahren auf der Kupplung einer Stadtbahn. Welche Gefahren lauern, erklärt eine SSB-Sprecherin.

Stuttgart - In lässiger Pose sitzt der junge Mann da, in kurzen Hosen und mit dem Handy am Ohr – auf der Kupplung einer Stadtbahn der Linie U1 in Bad Cannstatt. Dieses Foto kursiert derzeit bei Facebook. Weder bei der Polizei noch bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wusste man zunächst zu dem Bild etwas zu berichten. „Das ist neu“, sagt SSB-Sprecherin Birte Schaper.

Doch die Sprecherin mahnt: „Stadtbahn-Surfen“ könne schnell lebensgefährlich werden. „Unsere Stadtbahnen dürfen bis zu 70 km/h schnell fahren, im Tunnel bis zu 80 km/h“, so Schaper. Wenn sie sich im Straßenverkehr bewegten, seien immerhin 50 km/h drin. Ein Sturz auf die Gleise bei so hohen Geschwindigkeiten könne schlimme Verletzungen zur Folge haben.

Fahrt ist eine ruckelige Angelegenheit

Schaper erklärt weiter: „An einer solchen Kupplung kann man sich zudem nicht festhalten und so eine Fahrt ist eine ruckelige Angelegenheit.“ Dadurch, dass man nicht sehe, wohin die Fahrt gehe, könne man von Kurven oder plötzlichen Bremsmanövern des Fahrers überrascht werden. Komme es dann zum Sturz, könne es natürlich auch sein, dass man – dort, wo sich Stadtbahn und andere Verkehrsteilnehmer die Straße teilen – auf die Fahrbahn stürzt und möglicherweise von nachfolgenden Autos erfasst wird.

Auch andere werden traumatisiert

„Wenn was passiert, nimmt man auch oft andere mit“, mahnt Schaper zudem im Hinblick auf Traumata, die Stadtbahnführer bei Unfällen mit Personenschaden erleiden. Gehe eine Fahrt als „blinder Passagier“ dann doch glimpflich aus, sei das reine Glückssache. Wie es dem jungen Mann auf dem Foto erging, vermag niemand zu sagen. „Zu wünschen ist jedenfalls, dass ihm nichts passiert ist“, so SSB-Sprecherin Schaper – und dass es für den jungen Mann eine einmalige Angelegenheit war, möchte man hinzufügen.

Zuletzt kursierte im Oktober des vergangenen Jahres ein Foto im Netz, das einen „Stadtbahn-Surfer“ zeigte.