Aus dem Stadtarchiv: Winterfenster mit Blick auf den Tagblattturm, nach 1927; Öl auf Hartfaserplatte. Foto: Volker Naumann (z)

Joana Pape wird am Mittwoch, 18. Januar, im Stadtarchiv zu Gast sein. Ab 19 Uhr referiert sie über das Thema: „Ein eigener Weg in die Moderne – die Malerin Alice Haarburger (1891-1942)“.

Bad Cannstatt - Joana Pape ist Wissenschaftliche Volontärin am Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und Kuratorin der dort bis zum 2. April 2017 laufenden Ausstellung „après tout – das eigene Gefühl. Alice Haarburger zum 125. Geburtstag“. Am Mittwoch, 18. Januar, wird sie im Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, zu Gast sein. Ab 19 Uhr referiert sie über das Thema: „Ein eigener Weg in die Moderne – die Malerin Alice Haarburger (1891-1942)“.

Die in Reutlingen geborene Malerin Alice Haarburger etablierte sich zu Lebzeiten erfolgreich in der Stuttgarter Kunstszene. Durch ihr Engagement im Württembergischen Malerinnen-Verein knüpfte sie Kontakte zu bedeutenden Künstlern und nahm regelmäßig an Ausstellungen teil. In Stuttgart besuchte sie seit 1910 die private Malschule für Damen bei Alfred Schmidt und setzte 1917 ihre Ausbildung zur Malerin an der Akademie der Bildenden Künste fort. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten veränderte das Leben von Alice Haarburger grundlegend: Als Jüdin wurde sie sukzessive aus dem öffentlichen kulturellen Leben ausgeschlossen.

Die Beschäftigung mit Alice Haarburger als Künstlerin geschah meist im Schatten ihres Schicksals als Jüdin und ihrer Deportation und Ermordung in Riga. Im Mittelpunkt der Ausstellung „après tout – das eigene Gefühl“ steht erstmals das Werk der Malerin, das von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Kunst der Moderne zeugt. Der Vortrag soll Einblicke in den Prozess der Recherche der Ausstellung geben. Besondere Berücksichtigung finden diejenigen Werke von Alice Haarburger, die sich im Bestand des Stadtarchivs Stuttgart befinden.