Stéphanie von Monaco hat sich vom Palast nie vereinnahmen lassen. Jetzt wird die Prinzessin 50. Foto: Getty Images Europe

Sie modelte, trällerte Popsongs und kannte in der Liebe keine Standesgrenzen: Prinzessin Stéphanie von Monaco scherte sich noch nie um Konventionen. Mittlerweile hat die Mutter von drei Kindern ihren Platz im Zwergstaat gefunden.

Monaco - Sie war Model, Popstar, Designerin und mit Palast-Angestellten und Zirkus-Künstlern liiert oder verheiratet: Jahrzehntelang beschäftigte Stéphanie von Monaco die Klatschpresse. Heute ist die Prinzessin Präsidentin des Zirkusfestivals von Monte-Carlo und Schirmherrin der Aids-Hilfe-Vereinigung Fight Aids Monaco.

Jeder durchschreite Phasen, sagt die Prinzessin, die am 1. Februar 50 wird, der Deutschen Presse-Agentur. Ohne diese Erfahrungen wäre sie nicht die, die sie heute sei.

Kein Leben im Palast

Stéphanie wohnt nicht auf dem Felsen, auf dem sich der Palast der Grimaldis, die Residenz der monegassischen Fürsten, über dem Mittelmeer erhebt. Bereits vor Jahren ist sie in das Stadtviertel Fontvieille gezogen, in eines der mehrstöckigen, neoklassizistischen Gebäude. Als sie mit Franco Knie liiert war, dem Chef des berühmten Schweizer Zirkus’, lebte sie im schweizerischen Rapperswil zeitweise in einem Wohnwagen.

Sie hat schon immer ihr eigenes Leben gelebt - radikal und ohne Rücksicht auf die Etikette. Sie entwarf Bademoden, eröffnete eine Boutique in Monaco - und sang Pop-Songs. Mit Erfolg. Ihre erste Platte Mitte der 80er Jahre mit dem Titel „Ouragan“ (englisch: „Irresistible“) schaffte es diversen Ländern in die Hitparaden. Auch ihre Single-Auskopplung „One Love To Give“ stürmte die Charts. Doch als neuer Stern am Musikhimmel strahlte die Pop-Prinzessin nur kurze Zeit. Ein zweites Album „Stéphanie“ erwies sich 1991 als Flop.

Liebe über Standesgrenzen hinweg

Standesgrenzen überschritt Stéphanie auch mit ihren Beziehungen. Statt andere Adlige und reiche Männer zu lieben, schenkte sie ihr Herz Leibwächtern oder Zirkuskünstlern. Von Daniel Ducruet, den sie 1995 nach der Geburt ihrer beiden Kinder Louis (22) und Pauline (20) heiratete, ließ sie sich nur ein Jahr später scheiden, nachdem sich herausstellt, dass er es mit der Treue nicht genau nahm.

Aus der Beziehung zu dem Bodyguard Jean-Raymond Gottlieb ging ihre zweite Tochter, Camille (16), hervor. Doch auch das Verhältnis zu Gottlieb ging in die Brüche. Die heimliche Hochzeit im September 2003 mit dem fast zehn Jahre jüngeren Zirkuskünstler Adans Lopez Peres war erneut gefundenes Fressen für die Boulevardpresse - ebenso die Scheidung 14 Monate später.

Die Monegassen hatten zu Stéphanie schon immer ein besonderes Verhältnis - trotz der Eskapaden. Vielleicht gerade, weil sie keine typische Prinzessin ist. „Sie geht in unserem Viertel einkaufen, trägt Jeans und Turnschuhe. Sie ist eine ganz normale Frau“, sagt eine Bewohnerin des Neubauviertels Fontvieille.

Tod ihrer Mutter hautnah miterlebt

Mitgefühl war Stéphanie auch sicher, weil sie 1982 bei dem Autounfall dabei war, bei dem ihre Mutter Gracia Patricia (alias Grace Kelly) ums Leben kam. Stéphanie war damals 17 und überlebte mit schweren Verletzungen der Halswirbelsäule.

Heute scheint Ruhe in ihr Leben eingekehrt zu sein. Stéphanie teilt ihre Zeit zwischen den Kindern und ihren Verpflichtungen als Präsidenten des Zirkusfestivals von Monte-Carlo und Schirmherrin der Aids-Hilfe-Vereinigung Fight Aids Monaco auf.

Wobei der Prinzessin ihre drei Kinder über alles gehen. Sie habe keine negativen Gefühle für deren Väter und bedaure nichts, betont die Prinzessin. Denn diese Männer haben ihr mit den Kindern das schönste aller Geschenke gemacht, wie sie in einem Interview der französischen „Gala“ sagte.

Pauline hat Zirkusleidenschaft geerbt

An Stéphanies Seite wurde schon lange kein Mann mehr gesehen. Zumindest nicht offiziell. Meistens sieht man sie mit ihren beiden Töchtern, vor allem mit Pauline, der sie ihre Leidenschaft für den Zirkus vererbt hat. Seit Jahren schon sitzt sie beim Internationalen Zirkusfestival von Monte-Carlo neben ihrer Mutter in der Loge. Die junge Frau studiert seit einigen Monaten in Paris Mode-Design - so wie Stéphanie, die ihre Ausbildung jedoch vorzeitig abbrach, um als Assistentin zu Dior zu gehen.

Die Prinzessin wirkt bei ihren Auftritten zufrieden und glücklich. „Glück ist etwas sehr Persönliches, etwas, das nur einen Moment, wenige Sekunden dauert“, erklärt sie. Sie empfinde ein Gefühl der Zufriedenheit, wenn sie andere glücklich machen könne. So spricht wohl eine Prinzessin, die sich und ihre Rolle gefunden hat.