Die Fußballabteilung des SV Möhringen hat neben ihrem Kunstrasenplatz eine überdachte Terrasse gebaut sowie einen neuen Online- und Besprechungsraum eingerichtet – beides in ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder.
Möhringen - „Würde ich alle Namen aufzählen von denen, die geholfen haben, wäre ich zehn Minuten damit beschäftigt. Es ist eine phänomenale Leistung, darauf kann der SV Möhringen stolz sein.“ Mit diesen Worten bedankte sich Karl-Heinz Kulow, der Vorsitzende des SV Möhringen, bei seinen Vereinsmitgliedern. Die Fußballabteilung hatte am Mittwoch zum Fußballfest auf das Vereinsgelände an der Hechinger Straße geladen, zur Feier des Tages wurden außerdem die neue Terrassenüberdachung neben dem Kunstrasenplatz und der neu eingerichtete Online- und Besprechungsraum eingeweiht.
Beides haben die Vereinsmitglieder in Eigenleistung realisiert und rund 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert. Thomas Kohler ist stellvertretender Jugendleiter in der Abteilung Fußball und zusammen mit Anel Agovic für die Infrastruktur verantwortlich. „Die Trainings- und Spielbetriebsbedingungen am Kunstrasenplatz waren schlecht. Es gab keine Möglichkeit, sich in einem geschützten Bereich hinzusetzen oder unterzustellen“, sagte er. Vor zwei Jahren habe man das Projekt daher in Angriff genommen und sich überlegt, wie man einen bereits vorhandenen Baucontainer in eine Dachkonstruktion einbinden könnte. Nach einem aufwendigen Prozess – es bedurfte einer Ausnahmegenehmigung seitens der Stadt – konnte es im Herbst vergangenen Jahres mit den Bauarbeiten losgehen. Die Vereinsmitglieder haben eine Zufahrt geschaffen, eine Toranlage und die Holzkonstruktion über dem Container gebaut. Das Dach ragt weit über diesen hinaus und bietet dort nun eine große geschützte Fläche. Rund 5000 Euro an Materialkosten hat der Verein investiert.
Spielberichte müssen digital übermittelt werden
Ebenfalls neu ist der Online- und Besprechungsraum. Der war einmal ein Kraftraum, ist aber nicht mehr genutzt worden. „Der Württembergische Fußballverband fordert seit Beginn der aktuellen Spielrunde, dass jeder Verein einen Computer zur Verfügung stellt, sodass die Spielberichte online übermittelt werden können“, erläuterte Kohler. Da man keinen geeigneten Raum gehabt habe, um dies dem Schiedsrichter und den gegnerischen Mannschaften zu ermöglichen, habe man beschlossen, einen solchen einzurichten und dafür den alten Kraftraum generalsaniert. Dieser dient nun außerdem als Besprechungsraum, dort sind ein Beamer und eine Leinwand installiert. „Die Mannschaften können sich die Spiele anschauen und analysieren“, sagte Kohler. Auch Trainerschulungen und andere Lehrveranstaltungen seien nun dort möglich. Die Sanierung samt Einrichtung schlägt mit rund 2500 Euro zu Buche.
Nach diesem gemeinschaftlichen Kraftakt will sich der Verein nicht auf dem Geleisteten ausruhen. Man schaut vielmehr schon wieder nach vorne und plant Weiteres. Beispielsweise muss der Kunstrasenplatz erneuert werden, das war auch im Bürgerhaushalt eingebracht worden. Der Vorsitzende Kulow nutzte den Besuch des Bezirksvorstehers Jürgen Lohmann bei dem Fest, um diesen drauf anzusprechen. Lohmann versprach, sich dafür einzusetzen. Außerdem sagte er zu, wegen einer erweiterten Trainings- und Spielmöglichkeit nachzuhaken. Die Fußballabteilung „platzt aus allen Nähten“, wie der neue Abteilungsleiter Werner Bartel sagte. Vor allem im Winterhalbjahr sei der Engpass massiv.
Derzeit hat die Abteilung 450 Mitglieder, davon sind 350 Kinder. Es gibt zwei aktive Mannschaften, 19 Juniorenmannschaften, eine C-Juniorinnenmanschaft und eine Altherrenmannschaft. Der Verein hat den Ascheplatz neben dem Kunstrasenplatz im Auge. Diesen hat die Stadt an den benachbarten italienischen Freizeit- und Kulturverein Arces vermietet; der nutzt den Platz jedoch nicht zur Gänze aus.