Am 11. April wurden neben dem BVB-Mannschaftsbus drei Sprengsätze gezündet. Foto: dpa

Sergej W. hat nach seiner Festnahme im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die BVB-Mannschaft anscheinend sein Schweigen gebrochen.

Köln - Im Fall des Anschlags auf den BVB-Mannschaftsbus bestreitet der Verdächtige nach Angaben seines Anwalts die Tat. Das berichten „Der Spiegel“ sowie „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR. Der Deutschen Presse-Agentur erläuterte der Tübinger Anwalt Reinhard Treimer am Freitag, sein Mandant habe gegenüber dem Ermittlungsrichter nach der Festnahme gesagt: „Ich habe die Tat nicht begangen.“ Derzeit versuche die Polizei zwischen der Tat und seinem Mandanten Zusammenhänge herzustellen, sagte der Anwalt.

Der Anschlag geschah am 11. April, kurz vor dem Champions-League-Viertelfinalspiel gegen AS Monaco bei der Abfahrt des Busses vom Mannschaftshotel. Ein Spieler und ein Polizist wurden verletzt. Das Spiel wurde daraufhin um einen Tag verschoben.

Zehn Tage nach dem Anschlag nahmen die Ermittler den 28-jährigen Deutsch-Russen Sergej W. aus Tübingen (Baden-Württemberg) fest. Sie hatten den Verdächtigen zuvor tagelang beobachtet.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft handelte Sergej W. aus Habgier. Er soll an der Börse auf große Kursverluste der BVB-Aktie spekuliert haben. Ihm wird versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Damit droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Mann arbeitete seit Mitte 2016 als Elektriker in einem Tübinger Heizwerk.