Sascha Blessing, hier verfolgt von Kai Andre Brunn (rechts), und sein SV Sillenbuch mussten sich im Testspiel beim VfB Obertürkheim mit 1:3 geschlagen geben. Foto: Baumann

Der SV Sillenbuch verbleibt eine weitere Saison in der Bezirksliga. Als einziger Verein aus den Bezirken unterm Fernsehturm. Der Trainer wünscht sich vor allem eines: nicht mehr so sehr um den Klassenverbleib bangen zu müssen.

Sillenbuch - Wer wird Nachfolger von Calcio Leinfelden-Echterdingen? Das Filderteam hatte die vergangene Saison in der Fußball-Bezirksliga durchweg dominiert und diese quasi mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung Landesliga verlassen. Die aktuellen Trainer der in dieser Saison insgesamt 17 umfassenden Mannschaften Spielklasse haben vorstehende Frage in einer nicht repräsentativen Umfrage vor dem Saisonstart relativ eindeutig beantwortet. Das Ergebnis: elf von 17 Übungsleiter, die mit Abstand klare Mehrzahl, tippen auf den Absteiger SV Vaihingen.

Leer ausgegangen ist dabei unter anderem der SV Sillenbuch, nach dem Abstieg der Sportfreunde Stuttgart der letzte verbliebene Bezirksliga-Verein aus den Bezirken unter dem Fernsehturm in Stuttgarts höchster Spielklasse. Doch die Ziele des Vorjahresaufsteigers vom Spitalwald sind ohnehin von eher bescheidener Natur: „Wir wollen in dieser Runde einfach komplett ohne Abstiegssorgen bleiben“, sagt der Trainer Marc Bachhuber, der mit seiner Mannschaft zum Auftakt am Sonntag, 24. August, 15 Uhr, auswärts bei seinem Angstgegner TV 89 Zuffenhausen antritt.

Ein einstelliger Abschlussrang wäre schön

Das Scheitern des SV Vaihingen in der Abstiegsrelegation im Juni bringt aktuell aber auch noch andere bedeutsame Zahlenspiele mit sich. Vor allem in der Abstiegsfrage. Denn durch den dadurch entstandenen Überhang von jetzt 17 Mannschaften müssen sich je nach Abschneiden der Stuttgarter Landesliga-Starter am Ende bis zu fünf Mannschaften aus der Bezirksliga in Richtung Kreisliga A verabschieden – vier davon würde es nach jetzigem Stand auf dem direkten Weg erwischen. Deshalb will sich Bachhuber mit seinem in der Sommerpause runderneuerten Aufgebot von der Gefahrenzone lieber über die komplette Saison fernhalten. Einen einstelligen Abschlussrang nennt der 37-Jährige, der seiner nunmehr schon vierten Spielzeit als Coach am Spitalwald entgegenblickt, als „unser großes, gemeinsames Ziel“.

Verabschiedet haben sich in diesem Sommer aus seinem Spielerkader der letztjährige Winterneuzugang Markus Löw (pausiert aus privaten Gründen) und der ehemalige Torschützenkönig Jan Walter, der seinen Fokus künftig ebenfalls verstärkt auf Dinge abseits des Fußballs richten will – sprich: beides gestandene Routiniers. Neu hinzugekommen in das Sillenbucher Aufgebot ist aus dieser Rubrik lediglich der Mittelfeldmann Tobias Deden, den es beruflich bedingt vom TSV Neu-Ulm in die Landeshauptstadt verschlagen hat.

Fünf Nachwuchstalente im Sillenbucher Trikot

Daneben schnuppern fünf talentierte Nachwuchsspieler erstmals Bezirksligaluft im Trikot des SV Sillenbuch. „Sie alle sollen ihren Teil dazu beitragen, dass wir, anders als zuletzt, diesmal keine Zittersaison erleben müssen“, betont Bachhuber, der mit der Vorbereitung auf die Saison insgesamt zufrieden ist. Zur Erinnerung: in der Vorrunde nach dem Sprung in die Bezirksliga roch es im Spitalwald gewaltig nach sofortigen Wiederabstieg. Erst eine erfolgreiche zweite Saisonhalbzeit mit starken Auftritten brachte dem Neuling am Ende doch noch den erhofften Klassenverbleib auf dem zehnten Abschlussrang.

Im letzten Auswärts-Testspiel setzte es jedoch am vergangenen Sonntag gegen den A-Kreisligisten VfB Obertürkheim für den klassenhöheren Favoriten eine 1:3-Niederlage. Ein Dämpfer zur rechten Zeit? Priorität hat damit aus Bachhubers Sicht, dass ihnen nach dieser verpatzten Generalprobe nun eine gelungene Saisonpremiere gelingt. Doch der Auftakt seiner Mannschaft steht ausgerechnet beim TV Zuffenhausen auf dem Programm. Nach zwei klaren Niederlagen in der vergangenen Saison gegen die Nord-Stuttgarter bezeichnet Bachhuber die Zuffenhausener als „Angstgegner“.

Das Bezirksliga-Aufgebot des SV Sillenbuch:

Zugänge:
Tobias Deden (TSV Neu-Ulm), Sardem Munir (SV Bonlanden Junioren), Sören Berbig, Niklas Gerber, Julian Lind, Moritz Pfeifer (alle aus der eigenen Jugend)

Abgänge:
Paul Knorr (pausiert), Markus Löw (pausiert), Florian Eckert (Auslandsstudium), Jan Walter (Karriere beendet)

Trainer:
Marc Bachhuber (4. Saison)

Saisonziel:
einstelliger Tabellenplatz

Meistertipp:
SV Bonlanden II, MTV Stuttgart

Kader:
Tor: Heiko Bachhuber, Manuel Mümmler. Abwehr: Sören Berbig, Thomas Duda, Niklas Gerber, Tobias Haug, Pascal Kaiser, Nikolaus Meyding, Michael Neumaier, Marco Schlecker; Mittelfeld: Sascha Blessing, Tobias Deden, Alex Ersing, Fabian Geißel, Luca Krieglstein, Julian Lind, Lukas Mader, Sardem Munir, Simon Nestele, Moritz Pfeiffer, Marc Raitze, Sebastian Renner; Angriff: Steffen Fenchel, Nico Hering, Maximilian Rauscher

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