Wolfgang Bruder, der Vorsitzende des TC Blau-Weiss Vaihingen-Rohr, ist von der Stadt Stuttgart als Sportpionier ausgezeichnet worden. Foto: Rebecca Stahlberg

Wolfgang Bruder, der Vorsitzende des TC Blau-Weiss Vaihingen-Rohr, ist als Sportpionier ausgezeichnet worden. Im Rahmen der Sportmeisterehrung hat die Stadt Stuttgart 351 Sportler geehrt und vier Sportpioniere ernannt.

Vaihingen - „Ich bin nicht der Typ, dem Ehrungen und Ehrennadeln am Revers besonders wichtig sind“, sagt Wolfgang Bruder. „Aber als Sportpionier geehrt zu werden, ist eine besondere Würdigung. Ich bin sehr stolz, in diesen erlauchten Kreis aufgenommen zu werden“, fügt der Vorsitzende des TC Blau-Weiss Vaihingen-Rohr hinzu. Ausgezeichnet wurde der 68-Jährige „für seine Verdienste um den Tennissport und für sein ehrenamtliches Engagement im Vorstand seines Vereins“.

Seit 28 Jahren Vorsitzender

Die Funktion als Vorsitzender erfüllt er bereits seit 28 Jahren; zuvor war Wolfgang Bruder fünf Jahre als Schatzmeister tätig. 1981 ist der Diplom-Kaufmann in den Verein eingetreten. Gleich nach seinem Beitritt habe man ihn gefragt, ob er sich im Vorstand engagieren wolle, erinnert er sich. „Ich habe sofort ja gesagt, ich scheue mich nicht vor Arbeit.“ Drei große Bauprojekte hat er in seiner Zeit als Vorsitzender bewältigt: 1991 ein großer Umbau der Gebäude, 2000 der Ausbau der Tennishalle samt einer Mehrzweckhalle und aktuell die Sanierung der Hauptplätze sowie der Bau einer neuen Tribüne.

Stuttgarter Stadtpokal

Die Neuausrichtung des einstmals regionalen und gemischten Tennisturniers des Vereins zu einem internationalen Damenturnier um den Stuttgarter Stadtpokal ist als Bruders größter Verdienst zu nennen. Dieses Jahr findet das Turnier zum 30. Mal statt. „Es ist zu einem Aushängeschild für Stuttgart geworden“, sagt Wolfgang Bruder zufrieden.

Ganz allein will der Vorsitzende die Lorbeeren aber freilich nicht ernten. „Wir haben ein achtköpfiges Team im Vorstand, denen sehr viel Lob gebührt“, sagt er. Christine Metzger, die Presseverantwortliche, retourniert: „Er hat die Auszeichnung fraglos verdient. Es ist beeindruckend, wie viel Zeit und Engagement Wolfgang Bruder in den Verein investiert.“ Ohne ein außerordentliches Organisationstalent und hohe persönliche Motivation sei es nicht zu schaffen, alles unter einen Hut zu bringen: Beruf, Familie und das Ehrenamt.

Als Rentner ist das Zeitmanagement nicht einfacher

Dies sei als Rentner wider Erwarten allerdings nicht einfacher geworden, fügt Bruder mit einem Augenzwinkern hinzu. „Ich weiß auch nicht, wie ich das früher alles geschafft habe.“ Glücklicherweise habe er in der Daimler-Außenstelle in Möhringen arbeiten können und nicht von Untertürkheim herfahren müssen. „Ich habe oft aufs Mittagessen verzichtet, um Dinge für den Verein zu erledigen“, erzählt er. „Das war ja nur ein Katzensprung.“ Seit er in Rente sei, könne er nun jeden Tag vor Ort sein. „Der Club ist meine zweite Heimat, das kann man schon sagen“, sagt Bruder.

Pläne für die Zukunft

Für die Zukunft ist der Verein gut aufgestellt. 30 Prozent der 540 Mitglieder sind unter 18 Jahren – ein außergewöhnlich großer Anteil. Auch um der Herausforderung der Ganztagsschule zu begegnen, steht eine Lösung parat: „Wir wollen den Schulen anbieten, Sportunterricht zu uns zu verlegen. Wir haben das Equipment, die professionellen Trainer und mit 15 Plätzen genügend Kapazitäten“, sagt der Vorsitzende.