Deutsche U-14-Meisterin: Emily Seibold vom TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr. Foto: Pressefoto Baumann

Seit Emily Seibold fünf ist, dreht sich bei der jungen Sportlerin fast alles um Tennis. Die Nachwuchssportlerin wurde am Freitag von der Sportkreisjugend Stuttgart ausgezeichnet.

Stuttgart - Emily Seibold steht auf die Tennisspielerin Eugenie Bouchard aus Kanada und den Briten Andy Murray. Aber warum nicht auf Federer, Nadal oder Djokovic? „Die sind mir irgendwie zu perfekt, Murray regt sich auch mal auf dem Platz auf, aber dann spielt er weiter, als wäre nichts gewesen“, erzählt Emily Seibold.

Beide Idole zählen zu den Defensivkünstlern in ihrer Sportart und wurden in ihren Ländern schon als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Emily Seibold vom TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr ist zwar erst 15 Jahre alt und steht noch am Anfang ihrer Tennis-Karriere, aber sie darf sich erstmals mit dem Titel Sportlerin des Jahres 2014 des Sportkreises schmücken. „Das freut mich sehr, und es zeigt mir, dass gute Leistungen dann auch honoriert werden“, sagt Emily. Deutsche Meisterin ist sie 2014 in der Altersklasse U 14 geworden und Dritte im Doppel.

Seit sie fünf ist, dreht sich ihr Leben um die gelbe Filzkugel. Schon praktisch, wenn der Vater Tennislehrer ist. Michael Seibold gibt der begabten Tochter auch jetzt noch Tipps, trainiert wird sie im Leistungszentrum des Württembergischen Tennisbundes (WTB) in Stammheim von Christina Singer und Thorsten Popp. Sie pendelt beinahe täglich zwischen ihrem Wohnort Ludwigsburg und Emerholz, hat sich voll und ganz eingelassen auf diesen Sport.

„Und ich habe Spaß dabei, sonst würde ich es nicht machen“, sagt Emily Seibold. Sie profitiert von einem sehr starken Aufschlag, die Schläge kommen sehr konstant, und sie hat die Geduld für längere Ballwechsel. Nur der Kopf will nicht immer so wie die Beine. „Es ist kein mentales Problem. Bei mir muss alles perfekt sein, und wenn das nicht klappt, dann fliegt schon mal der Schläger“, sagt Emily.

Ihr großes Trainingspensum schafft sie, weil sie das Otto-Hahn- Gymnasium in Ludwigsburg besucht, eine Eliteschule des Sports. „Donnerstags habe ich nur zwei Stunden Unterricht und deshalb Zeit für zwei Trainingseinheiten“, sagt die Schülerin. Sie lächelt und wirkt keinesfalls gekünstelt dabei, vielmehr natürlich und präsent. Kein Wunder, dass die Sportmarketingagentur Vitesse von Klaus Kärcher sie unter Vertrag genommen hat. Es dürfte nicht schwer sein, den hübschen Teenager zu vermarkten, wenn es klappen sollte mit den großen Erfolgen auf der Tour. Den eisernen Willen dazu bringt sie jedenfalls mit.