In Münster werden zusätzliche Sportflächen benötigt. Foto: Fotolia

Gemeinsam mit dem Sportverein VfR Cannstatt 1954 will die Akademie für Kommunikation an der Burgholzstraße eine Sporthalle errichten lassen. Finanzierungsmöglichkeiten werden gesucht.

Münster - Gleich drei Vertreter der Akademie für Kommunikation waren am Dienstagabend in den Bezirksbeirat Münster gekommen, um ihr Anliegen vorzutragen: Jochen Wolff, der Geschäftsführer, Otto Wolff, der geschäftsführende Schulleiter, und Uli Druba, der Schulleiter. Die private Berufsschule, die sich seit Anfang der 1990er Jahre in den Gebäuden Kölner Straße 7-11 befindet, hat erheblichen Bedarf an Räumen für den Sportunterricht; es geht um rund 40 Stunden pro Woche. „Unsere Kooperationspartner sind der TV Cannstatt, der TB Cannstatt, Sport Cannstatt und die Sportvereinigung Feuerbach“, sagte Uli Druba. Dies sei allerdings mit einem erheblichen Anreiseaufwand für die Schüler verbunden, so dass zwei, zum Teil sogar drei Schulstunden allein für den Weg dorthin eingeplant werden müssten. „Dieses Jahr konnten wir vom TVC lediglich halb so viele Hallen anmieten wie zuvor“, sagte Druba. Dies läge am erhöhten Bedarf der – ebenfalls privaten – BiL-Schule in Cannstatt. „Wir haben so wenige Hallenkapazitäten, dass sich zum Teil 80 Schüler in einer Halle tummeln.“ Auch der weitere Ausbau der Schule könne darum nicht vorangetrieben werden: „In bestimmten Zügen kann ich keine weiteren Klassen aufmachen, weil ich keine Halle für den Sportunterricht habe. Im Berufskolleg Gesundheit und Pflege würden wir gerne Sporttherapie anbieten, das ist aber zurzeit nicht möglich“, sagte Uli Druba.

Auch duale Studiengänge sollen angeboten werden

Rund 700 Schüler besuchen die Privatschule; diese will nun auch Hochschule für duale Studiengänge werden. Für zwei Studiengänge ab Wintersemester 2014 ist die Schule bereits akkreditiert. Nun hat sich die Schule mit dem VfR Cannstatt zusammengetan. Die Idee ist, auf dessen Gelände an der Burgholzstraße eine Sporthalle zu bauen. „Es fehlt an Sporthallen, also warum nicht bei uns bauen“, sagte Manfred Kaiser vom VfR- Vorstand. „Eigentlich ist das für eine Schule dieser Größe ein bescheidener Wunsch“, sagte. Uli Druba. Otto Wolff ergänzte, dass die Akademie bereit sei, eine Geld in die Hand zu nehmen.

Der Bezirksbeirat René Hildebrandt (CDU) hielt dieses Vorgehen für einen „vernünftigen Weg, Lösungen anzustreben“. Es ginge ja nicht nur um den Sport dieser Schule, sondern auch um den Vereinssport im Bezirk Münster. Dietmar Bulat (SPD) war der Meinung, dass zuerst der Bedarf an Sportstätten sowohl für Schulen wie auch für Vereine im Bezirk ermittelt werden sollte. „Es kann ja auch sein, dass sich dann ein anderes Areal besser eignet. Und wenn die Kommune Geld dafür gibt, geht das woanders weg. Müsste eine Privatschule ein solches Vorhaben nicht alleine finanzieren?“ „Auch wir stoßen an Grenzen“, sagte der Geschäftsführer Jochen Wolff dazu. „Aber wir wollen niemandem die Butter vom Brot nehmen.“ Otto Wolff ergänzte, dass die Akademie für Kommunikation, die auch Standorte in Ulm oder Heilbronn hat, bei früheren Bauvorhaben nach dem Privatschulgesetz einen Zuschuss von rund 37 Prozent vom Land Baden-Württemberg erhalten habe, eine solche Förderung also nicht abwegig sei. „Vielleicht sind mehr Töpfe verfügbar, wenn wir einen gemeinnützigen Verein ins Boot holen.“

Bezirksvorsteherin Renate Polinski fasste das weitere Vorgehen zusammen: „Wir beauftragen die Verwaltung damit, den Bedarf an Sportstätten zu ermitteln.“ Dabei müsse auch das Baurecht hinzugezogen werden. „Danach treffen wir uns noch einmal im Bezirksbeirat, um die Ergebnisse zu besprechen.“ Diesen Beschluss verabschiedeten die Lokalpolitiker einstimmig.