Japanischer Whiskey gilt manchen als Wertanlage Foto: Lichgut Christian Hass

Mehr als 4000 Besucher zählten die Veranstalter an den drei Tagen der Spirituosenmesse 0711 Spirits. 80 Aussteller präsentierten im Römerkastell ihre Produkte. Dabei konnte auch japanischer Whiskey genossen werden.

Stuttgart - Getrunken wird immer, sagen Gastronomen häufig in Zusammenhang mit Wirtschaftskrisen. Dass auch Hochprozentiges viele Interessierte anzieht, hat die Spirituosenmesse 0711 Spirits im Römerkastell gezeigt, die von Freitag bis Sonntag zum zweiten Mal stattfand. Die Veranstalter zählten über die drei Messetage etwa 4000 Besucher.

„Wir sind sehr zufrieden, dass trotz des Wetters so viele kamen“, sagt Christoph Leuschner vom Veranstalter Prowhisky. Über 80 regionale, deutsche und internationale Aussteller präsentierten ihre Produkte. „Wir sind traditionell eher eine Obstbrennernation. Aber immer mehr deutsche Whiskey-Hersteller kommen an das Level der Schotten ran“, sagt Leuschner.

Besonders großer Andrang herrscht allerdings an einem Stand, der Whiskey aus einem Land anbietet, das dafür lange als gar nicht so typisch galt. „Wir hatten schon ein wenig Glück“, sagt Jürgen Liebenau von Japan Whiskey – einem Münchner Importeur, der sich auf Abfüllungen aus dem fernöstlichen Land spezialisiert hat. Denn seitdem Jim Murray’s Whisky Bible – das Standardwerk für Whiskey-Kenner – 2015 einen japanischen Tropfen der Firma Yamazaki besser bewertete als irgendeinen Whiskey je zuvor, sind die Japaner im Trend wie nie. „Die meisten Jahrgangs-Whiskeys sind vergriffen. Viele Flaschen erfahren eine Wertsteigerung um das Zwei- oder Dreifache“, sagt Liebenau. Dadurch sehen sie einige Messebesucher sogar als Wertanlage.

Gin ist ebenfalls gut im Rennen

Aber nicht nur Whiskey, sondern auch alle möglichen anderen Spirituosen gab es zu entdecken. Und gemessen an der Zahl der Aussteller hatte nicht länger König Whiskey, sondern Gin die Nase vorn. Der wird auch hier hergestellt – zum Beispiel von der Stuttgarter Firma Applaus.

Für diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzten, gab es ermäßigten Eintritt. Außerdem wurde ein eigener Taxistand vor dem Messegelände eingerichtet. Die Polizei kontrollierte zwar die Zufahrtsstraßen, betrunkene Messebesucher am Steuer seien aber keine aufgefallen.