Der CDU-Sprecher findet es „hinreichend lächerlich“, dass der Wasserspielplatz an der Plieninger Körschstraße ausgerechnet im Sommer kein Wasser hat. Foto: TY-Oerny Lunke

„Ein Wasserspielplatz ohne Wasser ist wie eine Stadtverwaltung ohne Sachverstand.“ Derart deutlich begründen CDU und Grüne in Plieningen, weshalb der Wasserspielplatz an der Körschstraße dringend einen Trinkwasseranschluss braucht.

Plieningen - Die Zeit der Diskussionen ist aus Sicht der Plieninger Bezirksbeiräte vorbei. Für den Wasserspielplatz an der Körschstraße muss ein Trinkwasseranschluss her. Alles andere „ist hinreichend lächerlich“, sagte der CDU-Sprecher Michael Wörner bei der jüngsten Sitzung der Lokalpolitiker. In ihrem gemeinsamen Antrag werden CDU und Bündnisgrüne sprachlich noch deutlicher: „Ein Wasserspielplatz ohne Wasser ist wie eine Stadtverwaltung ohne Sachverstand“, ist in dem Papier zu lesen.

Für rund 100 000 Euro umgebaut

Die anderen Fraktionen haben sich der Forderung nach einem Wasseranschluss angeschlossen. „Damit die dort bereits getätigten Investitionen Nutzen stiften können“, wie es im Antrag formuliert ist. Die Stadt Stuttgart hatte den Spielplatz vergangenes Jahr nämlich für circa 100 000 Euro saniert und umgebaut. Was allerdings nichts am Grundproblem ändert: dass das Wasserspiel immer dann, wenn es am nötigsten wäre, kein Wasser mehr führt. Der Grund ist, dass die Hagenwiesenquelle, die den Spielplatz versorgen sollte, ausgerechnet in den Sommermonaten regelmäßig versiegt. Ein Umstand, der den Kindern schwer zu vermitteln sein dürfte – und den Bezirksbeiräten auch. Deshalb nun die Initiative.

„Es braucht dort einen Trinkwasseranschluss“, sagte Wörner. Ulrich Berger, der Sprecher der SPD, schlug vor, die Anlage so zu konstruieren, dass die Kinder das Wasser per Knopfdruck anfordern können. So sei gewährleistet, dass nicht zu viel des kühlen Nasses verschwendet werde. Wie das funktioniere, „kann man in jedem besseren Pissoir anschauen“, sagte Berger.

Das Gartenamt winkt ab

Oerny Lunke gehört zu den Plieningern, die sich tatkräftig für einen Wasserspielplatz mit Wasser einsetzen – zusammen mit dem Bürgerverein Plieningen; es werden zudem Unterschriften gesammelt. Vor ein paar Tagen hat Lunke Post von der Stadtverwaltung bekommen. Das Gartenamt als zuständige Behörde verweist in dem Brief unter anderem auf die Wasserpumpe, die bei dem Umbau vor einem Jahr installiert worden sei – „sodass die Kinder das ganze Jahr über mit Wasser spielen können“. Wenn auch nur auf einem kleinen Teil des Spielplatzes. „Ihren Vorschlag, den Wasserlauf von morgens bis abends an eine Frischwasserleitung anzuschließen, haben wir geprüft“, schreibt die Stadt. „Aus finanziellen und ökologischen Gründen können wir keinen Dauerbetrieb des Wasserlaufes mit einer Frischwasserleitung vorhalten.“ Es gebe auf dem Spielplatz „trotzdem viele interessante Spielangebote für die Kinder“.

Ein Trost, der für die Plieninger Bezirksbeiräte keiner ist. Sie bleiben dabei und fordern „in den Sommermonaten eine kontinuierliche Wasserversorgung“, wie CDU und Bündnisgrüne es in ihrem gemeinsamen Antrag formuliert haben. Das Öko-Argument überzeugte übrigens nicht mal den Grünen Walter Schnee. An den zig Brunnen werde beispielsweise so viel Wasser vergeudet, „da kommt es auf den Wasserspielplatz auch nicht mehr an“.