Auf dem Foto aus dem Jahr 2013 ist die Buowaldstraße gerade offen – wie auch zurzeit. Die Erfahrung zeigt: Das kann sich schon bald wieder ändern. Foto: Archiv Sägesser

Anfang Mai geht es im Ausschuss für Umwelt und Technik um die Buowaldstraße – mal wieder. Bei der Sitzung sollen die Stadträte endgültig die Sperrung des Sträßchens beschließen. Noch ist die Buowaldstraße offen.

Sillenbuch - Die Buowaldstraße ist in aller Munde. Bei der Stadt kennt sie bald jeder. Voraussichtlich am Dienstag, 6. Mai, werden sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik erneut mit dem Thema befassen.

Um wenige Sträßchen dieser Größenordnung dürfte in Stuttgart so lange und so ausdauernd gerungen worden sein. Buowaldstraße sperren, Buowaldstraße offen lassen, so geht das seit Jahrzehnten. Zurzeit ist die Straße geöffnet, die Alt-Sillenbuch mit der Frauenkopfstraße verbindet. Wenn auch nur eingeschränkt, morgens dürfen Autos in die eine Richtung fahren, abends in die andere. Ein Kompromiss, der eigentlich gar nicht mehr gilt. Im April 2013 hat die Stadt die Straße sperren lassen, der Gemeinderat hatte sich mehrheitlich dazu entschlossen. Doch das Verwaltungsgericht Stuttgart kassierte die Sperrung wieder, denn sie war noch nicht rechtskräftig. Die Stadt hatte das bürokratische Verfahren nicht beendet, die Straße aber dennoch gesperrt – wegen Gefahr im Verzug für Mensch und Tier. Die Stadt habe zahlreiche Verstöße gegen die Morgen-und-Abend-Regel festgestellt, das habe sie zum Handeln gezwungen. Den Verwaltungsrichtern leuchtete das nicht ein, weshalb die Straße Ende des Jahres 2013 wieder geöffnet werden musste.

Der Gerichtsbeschluss frustrierte die Stadt

Der Gerichtsbeschluss war frustrierend, sagt Edgar Riester vom Ordnungsamt der Stadt. Doch Riester hat die Zwischenzeit genutzt und die Unterlagen für die Sperrung der Buowaldstraße zusammengetragen. Deshalb wird der Ausschuss für Umwelt und Technik das Thema erneut besprechen. Die Stadträte sollen endgültig über die Zukunft der Buowaldstraße entscheiden. Gegenstand sind dann auch sechs Widersprüche von Bürgern gegen die geplante Sperrung. „Es sind die Einwände, die man schon immer gehört hat“, sagt Edgar Riester. Zum Beispiel, dass Pendler dann Umwege fahren müssten und Wohngebiete stärker belastet würden. Argumente, die die Stuttgarter Verwaltung entkräften möchte. Den Stadträten wird sie vorschlagen, die Widersprüche zurückzuweisen und die Buowaldstraße zu sperren.

Der Teil der Buowaldstraße, der durch den Wald führt, ist dann nur noch für Fußgänger und Radfahrer frei und heißt offiziell Waldweg. Wenn die anstehenden Kommunalwahlen nicht kurz vor knapp doch noch dazwischenfunken. So oder so, die Straße bleibt stadtbekannt.