Verwaltungsdirektor Huber Hiller freut sich über die Spende von Gabrielle Mair, Elisabeth Gulen und Brigitte Lehner (von links) des Lions ClubsAlte Weinsteige. Foto: Lisa Wazulin

Für die Totkranken erfüllt sich ein Wunsch: Mit einer Spende des Lions Clubs Alte Weinsteige soll die Dachterrasse des Degerlocher Hospizes verglast werden. Dann können die Gäste des Sterbehauses den Ausblick bei jedem Wetter genießen.

Degerloch - Der Blick reicht weit über die Schwäbische Alb hinaus. In einer Sitzecke können die Gäste des Hospizes Sankt Martin in Degerloch ihren Blick in weite Ferne schweifen lassen. Noch ein letztes Mal der Sonne beim Auf- und Untergehen zusehen, das ist für manche der Patienten, die hier Gäste genannt werden, der letzte Wunsch. Allerdings kann die Dachterrasse des Hospizes nur bei gutem Wetter genutzt werden.

„Es ist ein lang gehegter Traum von unseren Mitarbeitern, Gästen und deren Angehörigen, die Dachterrasse zu verglasen. Zum zehnjährigen Bestehen unserer Einrichtung wollen wir diesen Traum endlich wahr werden lassen“, sagt der Verwaltungsdirektor des Hospizes, Hubert Hiller. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, hat der Lions Club Alte Weinsteige 1200 Euro an Spendengeld gesammelt.

Ausblick zu jeder Jahreszeit

„Unser Benefizkonzert im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Mit dem gesammelten Geld möchten wir nun das Hospiz beim Umbau der Dachterrasse finanziell unterstützen“ , erklärt Brigitte Lehner. Die Vorsitzende des Lions Clubs überreichte am 23. Februar im Hospiz Sankt Martin ihre Spende. „Diese Phase des Lebens betrifft uns alle. Es ist für uns wichtig, regional und vor Ort Einrichtungen wie diese zu unterstützen“, sagt Lehner. Die Mitglieder des Clubs haben zum Teil selbst Angehörige, die im Hospiz ihre letzte Lebensphase verbringen. „Wir freuen uns sehr, bereits zum zweiten Mal eine Spende vom Lions Clubs zu erhalten. Damit können wir unseren Gästen in Zukunft zu jeder Jahreszeit diesen Ausblick ermöglichen“, sagt Hiller erfreut.

Für ihn ist eine Spende keine Selbstverständlichkeit: „Zehn Prozent der Gesamtkosten müssen wir durch Spenden selbst aufbringen. Mit Aktionen wie dieser wollen wir das Thema Sterben aus seiner Tabuecke holen und darauf aufmerksam machen“, erklärt Hiller. Auch im nächsten Jahr will der Lions Club wieder Geld für das Hospiz sammeln. „Bedarf für Spenden haben wir immer“, sagt Hiller und lässt seinen Blick in die Ferne schweifen.