Mario beschäftigt sich lieber mit dem Spielpferd auf dem Luisenplätzle, während Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer (im hellen Mantel im Hintergrund Foto: Jürgen Brand

Die Stuttgarter Lions-Clubs haben durch ihren Glühweinverkauf beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr 23 000 Euro eingenommen. Damit wird jetzt der Spielplatz am Luisenplätzle in Ostheim ganz in der Nähe des Ostendplatzes verschönert.

S-Ost - Volker Schirner kommt als Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes viel in der Stadt herum. Aber den Spielplatz Luisenplätzle in Ostheim kannte er bis vor einigen Tagen auch nicht. Eine Rundfahrt mit dem Arbeitskreis Spielflächen des Gemeinderats hatte ihn auf den etwas versteckt an der Luisenstraße, relativ nah beim Ostendplatz, liegenden Spielplatz geführt. Und beim Anblick des kleinen Plätzchens mit zwei Spielpferdchen und einer kleinen Steinpyramide musste er bekennen: „So wie hier kann und darf das nicht sein!“ Um so mehr freute er sich, dass er schon wenige Tage später wieder Grund hatte, in den Osten zu kommen. Zusammen mit Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer und Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier nahm er einen Scheck über 23 000 Euro entgegen, mit dessen Hilfe der Platz noch in diesem Jahr verschönert werden soll.

325 000 Euro in 16 Jahren

Das Geld kommt von den Stuttgarter Lions-Clubs, die seit vielen Jahren den Erlös aus ihrem Glühweinverkauf beim Stuttgarter Weihnachtsmarkt dazu verwenden, die Stuttgarter Spielflächen im wahrsten Sinn des Wortes aufzumöbeln. Die Aktion der 16 Stuttgarter Lions-Clubs und des Leo-Clubs gibt es bereits seit 16 Jahren. Insgesamt konnten so schon mehr als 325 000 Euro gespendet werden. Mit dem Geld wurden ausschließlich Spielplätze in den fünf Stuttgarter Innenstadtbezirken saniert und neu gestaltet. Im Jahr 2005 beispielsweise wurden 22 000 Euro für die Umgestaltung des Schulhofs der Grundschule Gaisburg verwendet, im vergangenen Jahr gab es 26 000 Euro für den Spielplatz an der Strombergstraße ebenfalls im Stuttgarter Osten. Dort soll nach Angaben von Schirner in der kommenden Woche das in die Jahre gekommene Spielschiff ausgetauscht werden – was nur dank des Lions-Geldes möglich wurde.

Das Luisenplätzle soll möglichst noch in diesem Jahr ein ganz neues, vielfältig nutzbares Kletter- und Balanciergerät bekommen und insgesamt grundlegend umgestaltet werden. Vorher will das Gartenamt die Anwohner und die eigentlichen Nutzer des Spielplatzes, also die Kinder, befragen und so in die Neugestaltung einbeziehen.

Zu wenig Personal im Gartenamt

Während die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Tatjana Strohmaier, in ihrer kurzen Ansprache darauf hinwies, dass im Haushalt der Stadt einfach viel zu wenig Geld für die Spielflächen vorgesehen sei, lenkte der Amtsleiter Schirner das Augenmerk in eine andere Richtung. „Geld haben wir eigentlich schon“, sagte er. „Aber wir haben einfach viel zu wenig Leute, die das Geld auch verbauen können.“ Und mehr Personal für das Gartenamt ist bisher nicht in Sicht, da nützen auch die Spenden der Lions-Clubs nichts.

Ein Anwohner, der die Scheckübergabe eher zufällig miterlebte, nutzte gleich die Gelegenheit, einen Gartenamtsmitarbeiter auf einen Wunsch hinzuweisen: Die großen Bäume auf dem kleinen Platz müssten seiner Meinung nach dringend zurückgeschnitten werden.