Sigmar Gabriel oder Martin Schulz: Wer tritt für die SPD als Kanzlerkandidat an? Foto: AP

Die SPD will sich in der Kanzlerkandidaten-Frage nicht hetzen lassen und wie geplant erst Ende Januar entscheiden. Im Rennen sind Parteichef Sigmar Gabriel und Mister Europa, Martin Schulz.

Berlin - Die SPD will Ende Januar entscheiden, wer als Kanzlerkandidat gegen Amtsinhaberin und CDU-Chefin Angela Merkel ins Rennen geht. Die K-Frage soll dann abschließend auf einer Vorstandsklausur geklärt werden. Darauf verständigte sich am Montag die SPD-Spitze einstimmig in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr. Damit bleibt die SPD bei ihrem ursprünglichen Fahrplan. Die Sozialdemokraten wollen sich nicht von der Ankündigung Merkels, die am Sonntag ihre Kandidatur für eine vierte Amtszeit bekanntgegeben hatte, treiben lassen.

Gabriel hat sich noch nicht entschieden

Vizekanzler Sigmar Gabriel hat als SPD-Chef den ersten Zugriff in der Kanzlerkandidatenfrage. Noch hat er sich nicht entschieden. Gabriel kennt seine mäßigen Beliebtheitswerte in der Bevölkerung. Der Steinmeier-Coup im Bundespräsidentenpoker brachte Gabriel zuletzt in der SPD aber neuen Rückenwind. Würde Gabriel wie 2013 zurückziehen, stünde EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bereit.

Parteivize Ralf Stegner hatte zuvor der Deutschen Presse-Agentur zur K-Frage gesagt: „Was wir tun, und wann wir es tun, beraten wir in der Führung.“ Stegner betonte, die SPD könne trotz derzeit mäßiger Umfragen selbstbewusst in den Bundestagswahlkampf gegen Merkel gehen. „Wir unterschätzen sie nicht. Aber ihr Mythos der Unbesiegbarkeit ist weg.“ Auch das Unions-Argument, Merkel sei nach der Ära von US-Präsident Barack Obama die letzte Hoffnung des Westens gegen die Populisten, werde nicht verfangen. Die „Weltenretterin“ Merkel habe es noch nicht einmal geschafft, die soziale Spaltung Europas zu verhindern. www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.afd-vorsitzende-petry-jubel-ueber-merkels-kandidatur.61f2da4c-3660-4eb3-b926-02beea08e4d5.html